Autor Thema: Pumpe bei Typ 2?  (Gelesen 4239 mal)

Offline Gyuri

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Pumpe bei Typ 2?
« am: September 08, 2013, 13:40 »
Grundsätzlich: Ich will nur von so viel Technik umgeben/abhängig sein, wie unbedingt nötig. Und da genügt mir mein Beatmungsgerät (Schlafapnoe) und mein implantierter event recorder (Verdacht auf Herzrhythmus Störungen) vollkommen aus.
Auch meine ich, mit ICT weniger an ärztlichen Vorgaben gebunden zu sein und mir mein Insulin genau so verabreichen zu können, wie ich es (als notorischer Querdenker  :zwinker: ) für richtig halte.

Aber: Da hörte ich aus berufenem Munde eines Typ 1 von ganz klaren Vorteilen, die auch bei einem Typ 2 greifen können. Vor allem beeindruckte mich die Reduzierung der benötigten Insulinmenge die schon mittelfristig zu einer Einsparung führen könnte, trotz sehr hohen Pumpenkosten. Das alles dürfte hier sicherlich schon bekannt sein. Ich frage trotzdem mal nach, weil sich der eine oder andere Typ 2 bei genügend Informationen umbesinnen würde.

Kranke Kassen: (Was meinen die dazu?)
Zuerst müsste aber mal die Frage geklärt werden, unter welchen Voraussetzungen wird so eine Pumpe finanziert? Und dann, sind da wirklich die Krankenkassen der Hemmschuh gegenüber den Mitgliedern, oder sind sie es indirekt mit ihrem Druck auf die Fachärzte, die nicht einfach alles verschreiben können, was ihnen sinnvoll erscheint? Dass es aber möglich ist, weiß ich von einzelnen Typ2 Diabetikern mit Pumpe.

Wer weiß was? Wer hat da eine Meinung dazu?
Alle Antworten (auch ablehnende) sind mir willkommen.
Gruß vom Gyuri

„Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen“
(Karl Valentin)

Offline Frau_Holle

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Liebe Grüße
Manuela





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Offline Adrian

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Re: Pumpe bei Typ 2?
« Antwort #2 am: September 08, 2013, 18:44 »
Das Einsparen von Insulin kommt beim Typ1-Diabetiker daher, dass es mit der Pumpe zu keinen Basallücken kommt wie bei der ICT. Das führt zu weniger (leichten) Resistenzen, die dann nicht eingefangen werden müssen.
Ob dieser Effekt bei Typ2-Diabetes auch gegeben ist, bezweifle ich daher.

Des weiteren kommen zu den Anschaffungskosten ja auch noch hohe Kosten für Verbrauchsmaterial dazu. Schau einfach mal bei den Versendern, was Katheter und Reservoire kosten und rechne mal mit 15 Kathetern pro Monat.

lg
Adrian
Cozmo mit Humalog 

Offline Gyuri

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Re: Pumpe bei Typ 2?
« Antwort #3 am: September 08, 2013, 19:57 »
 :rotwerd: Das führt jetzt nicht in die von mir gewünschte Richtung. Mir geht es jetzt nicht so sehr um eine Kostenanalyse (das wurde gestern auch kurz angesprochen), sondern mehr um die Frage, mit welchen Argumenten es Typ 2 Diabetiker schaffen, eine Pumpe zu bekommen bzw. was die verschreibenden dazu Ärzte erzählt haben.

… und nein, ich habe noch nicht im Internet danach gesucht. Ich habe nicht einmal hier im Forum gesucht, sondern einfach mal angefangen zu fragen. Bei dem, was ich zu erfahren erhoffe, wüsste ich nicht, welche Suchwörter ich verwenden sollte. Im Grunde könnte man jede gestellte Frage mit einer Liste von Links beantworten. Aber ist das der Sinn eines Forums?
Gruß vom Gyuri

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(Karl Valentin)

Offline Joa

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Re: Pumpe bei Typ 2?
« Antwort #4 am: September 08, 2013, 21:37 »
:rotwerd: Das führt jetzt nicht in die von mir gewünschte Richtung.
Na ja, wenn Du den ersten Link von Manuela schaust, dann findest Du folgende Aussage der AGDT (Arbeitsgemeinschaft diabetologische Technologie der DDG):

"Diabetes mellitus Typ 2

Für den Diabetes mellitus Typ 2 ergeben sich bisher Hinweise auf eine Gleichwertigkeit der Insulinpumpentherapie und der ICT. Damit sind die sozialmedizinischen Voraussetzungen für die Kostenübernahme einer dauerhaften CSII bei vorliegender Diagnose eines Diabetes mellitus Typ 2 durch die GKV im Einzelfall derzeit nicht erfüllt. Hier ist vielmehr der Verlauf des weiteren medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns abzuwarten, der den evtl. möglichen Stellenwert der CSII in der Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 evaluiert."


In der diabetologisch-klinischen Praxis wird gelegentlich mit der Insulinpumpe gearbeitet, um Typ-2er aus einer sehr massiven Resistenzsituation zu bekommen. Alternativ mit dem Perfusor. Das ist dann aber nur vorübergehend.

Allerdings ist es in vergangenen Jahren vereinzelt dazu gekommen, dass Typ 2er eine Insulinpumpe gerichtlich durchgesetzt haben. Die Argumentationen sind mir aber nicht bekannt und es dürfte sich wohl um eine sehr kleine Gruppe handeln. Unser ehemaliges Forummitglied, hws, zählte zu dieser Gruppe. Würde er noch leben, könntest Du ihn mal fragen.

Ich denke aber, dass sich Deine Ärzte da sehr in's Zeug legen müssten und dass die Aussicht auf Erfolg gering, bis nahe Null ist.  ::)

Gruß
Joa


Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Joerg Moeller

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Re: Pumpe bei Typ 2?
« Antwort #5 am: September 09, 2013, 12:01 »
Wenn du unter ICT eine befriedigende Einstellung hinkriegst brauchst du keine Pumpe. So eine Pumpe ist ja kein Fleißkärtchen, sondern ein Hilfsmittel um eine befriedigende Einstellung hinzukriegen.
"Ich kann damit vielleicht Insulin einsparen" ist keine Indikation für eine Pumpe.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline SabineS

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Re: Pumpe bei Typ 2?
« Antwort #6 am: September 09, 2013, 13:44 »
Ich hab schon von Typ2ern gehört, die eine Insulinpumpe tragen. Ich sags Dir ganz ehrlich, ich würde auch als Typ 2 um eine Insulinpumpe kämpfen, wenns nur ein bisschen Sinn macht. Magst Du ein paar Daten von Dir posten? Insulindosen, Werte und so ?   

Offline Gyuri

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Re: Pumpe bei Typ 2?
« Antwort #7 am: September 09, 2013, 20:04 »
oops - ich merke, ich werde älter.  :patsch:
Ich wollte schon antworten, habe aber nicht bemerkt, dass ich nicht eingeloggt war und darum nicht antworten konnte.


Ich wäre schon an so einer Pumpe interessiert, wie ich an allen technischen Dingen interessiert bin - aber nur, wenn ich selbst daran "rumschrauben" darf. Also dann, zusammen mit meiner grundsätzlichen Einstellung (siehe eingangs geschrieben), wäre so eine Pumpe für mich wohl eher nichts. Auch komme ich mit meiner ICT schon klar. Ich dachte da eher an meine Frau (aber auch ganz allgemein an Typ 2er überhaupt), habe aber so gut wie keine Daten, weil sie beharrlich und beratungsresistent nichts verwertbares aufzeichnet.  :nein:

Ich habe da inzwischen schon in Erfahrung gebracht, dass die größte Hürde wohl der MDK sein dürfte. Und ohne guten Diabetologen, der die Notwendigkeit so einer Pumpe begründen könnte, kann man allein diese Hürde wohl nie überwinden.
Gruß vom Gyuri

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