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uns interessieren also diese vier Werte: vor dem Frühstück, Mittag, Abendbrot und zur Nacht ...
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Ungeachtet der Rechtslage …
wen interessieren die vier Werte?
Ganz einfach - es interessiert jene, die den Auftrag erteilen diese Werte mit den gegebenen Mitteln aufzuzeichnen, damit die Auftraggeber über die weitere Vorgehensweise nachdenken zu können.
Etwas überspitzt aber nicht böse gemeint:
Das Messen wird nicht für unseren Spieltrieb finanziert, sondern um den Vorstellungen der Fachärzte und ihrer Helfer zu genügen.
Der brave Patient macht genau, was ihm aufgetragen wird.
Zu Zeiten, als ich noch so viel Teststreifen erhielt, wie ich für mich benötigte, habe ich mir schon Gedanken gemacht, wie man weniger Teststreifen benötigt und dennoch eine aussagekräftige Messreihe zu erhalten.
So kam ich zu dem Schluss, dass ich "normal" mit 200 bis 300 Teststreifen je Quartal gut auskomme. Viele andere Diabetiker (Typ2) könnten das genauso, es steht da nur die völlig falsch durchdachte Messstrategie der 4 Messugen täglich im Weg.
Einfache Mathematik:
4 Messungen täglich ergeben 21 Messungen pro Woche.
Was kann ich mit den 7*4 Messungen anfangen? Nicht viel!
Es geht mir so der ganz wichtige Verlauf NACH dem Essen verloren. Dieser bestimmt aber, in wieweit sich meine Wirkkurve mit der Bedarfskurve deckt. ALLES kann man aus solchen Tagesverläufen entnehmen.
So lese ich aus Tagesprofilen zu je 9 Messungen sehr viel raus. Diese TAgesprofile müssen aber nicht täglich erstellt werden sondern es reichen meist 2 Tagesprofile je Woche voll aus. Dann noch zwischdurch mal eine Zwischenmessung … und siehe da, mit 21 Teststreifen kann man täglich vier nutzlose Messungen machen … ODER … 2 sehr aussagekräftige Tagesprofile erstellen.
Wenn es bei mir gut läuft, dann sind die Tagesprofile sehr ähnlich. Dann kann ich sogar mit einem Tagesprofil pro Woche auskommen. Oder es läuft nicht so gleichmäßig: dann gibt es eine zeitlang 3 Tagesprofile pro Woche, bis ich die Kurve wieder unter Kontrolle habe.
Wenn mein Diabetologe mit mir eine Änderung des Spritzplanes ausdenkt, brauche ich erst mal etwas mehr Teststreifen. Da mir aber nach den Regeln der Praxis
400 Streifen zustünden (ICT) bekomme ich immer was ich will. Meist brauche ich aber 300 Streifen kaum auf.
Ein Aufschrei des Entsetzens geht jetzt wieder durch die Reihen!
Ich weiß, das Typ1er und schlecht eingestellte Typ2er und solche, die von Fachkräften angeleitet werden, die keinen blassen Schimmer von Statistik haben, damit NICHT zurecht kommen. Die müssen dann halt weiter mit 4 Messungen am Tag (oder noch mehr) sinnlos Teststreifen verbraten.