Vielen Dank für die Erläuterungen, werde das ganze mal bei meinem nächsten Quartalscheck bei
meinem Doc ansprechen.
Wunder dich aber nicht, wenn er dich deswegen schief anguckt. Das Thema 'i.v.-Korrektur' wird nämlich sehr kontrovers betrachtet.
Zunächst einmal braucht man dafür Einmalspritzen. Mit dem Pen eht es nicht, weil man damit nicht aspirieren kann (=Stempel zurückziehen um zu sehen, daß Blut in die Spritze tritt. Kommt kein Blut in die Spritze liegt die Kanüle nicht korrekt in der Vene)
Ganz unkritisch ist diese Methode nicht. Zwar kann man nicht so ohne weiteres eine Arterie anpunktieren (die liegen nämlich tiefer nterder Haut als Venen), aber du könntest nach erfolgreichem Aspirieren die Vene durchstechen. Dann spritzt du das Insulin außerhalb der Vene (paravenös). Bei Insulin passiert da nichts, weil das ja normal auch nicht venös gespritzt werden
muß, aber das kann trotzdem problematisch sein.
Wenn du 1/2 Stunde später den BZ misst und es hat sich nicht viel getan kannst du nicht sicher sein, ob es jetzt an der Dosis lag oder ob nicht doch etwas para gelaufen ist.
Gehst du dann von "Dosis unzureichend" aus und spritzt etwas nach ist die Hypo vorprogrammiert. (Denn auch das paravenös gelandete Insulin wird noch seine Wirkung entfalten)
Wenn du durch eine i.v.-Korrektur zu nah am Zielpunkt landest darfst du dich auf heftige Hypo-Symptome vorbereiten. (weil die Stärke einer Hypo direkt proportional zur Sinkgeschwindigkeit des BZ ansteigt)
Weiter ist zu berücksichtigen, daß s.c.-Insulin nie zu 100% biologisch wirksam wird. (Etwas davon wird immer vorher durch Enzyme unwirksam). i.v. ist es aber zu fast 100% wirksam.
Das alles sollte man dabei berücksichtigen. Und man sollte sich die Technik von medizinischem Fachpersonal zeigen lassen, bevor man loslegt.
Nötig ist es IMHO aber definitiv nicht, wenn man mit seinen Korrekturregeln vertraut ist. Ich krieg auch einen 400er locker in meinen Zielbereich zurück. Dauert nur etwas länger (ca. 3-4 Stunden)