Autor Thema: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?  (Gelesen 33517 mal)

Offline Dirk B.

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #50 am: Januar 31, 2018, 16:14 »
Moin Dirk,
in welcher Diabetes Hölle wirst Du in folge Krankheiten geführt, die Aussage Deine hohen Werte sind in Ordnung grenzt für mich an Körperverletzung.
Im Moment wirst Du wohl noch Deine Beine haben nimm sie schnell in die Hand und renne aus dieser Praxis.
Oder war alles nur ein Scherz von Dir.

MlG

Hinerki

Leider kein Scherz. Mein Bemühen um einen anderen Diabetologen bleibt von dem Meinungswechsel meiner jetzigen Diabetologin auch unbenommen. Das Problem ist es einen Termin zu bekommen wenn man sich bereits in Behandlung befindet. "...nehmen derzeit nicht auf. Sie sind ja auch versorgt.." oder "frühestens im Juni" sind da sie aussagen die ich bekomme. Ich hätte jetzt auch das Angebot meines  Psychologen wahrgenommen und mich ins KH einweisen lassen wenn das jetzt nicht geschehen wäre. Ich behalte mir vor ob ich das ganze an die Ärztekammer weitergebe. Obwohl ich da das Problem der Beweislast sehe da ja alles immer nur mündlich besprochen wurde. Leider kann ich nur versichern das die Aussagen meiner Diabetologin so gemacht wurden wie ich sie hier wiedergebe. Gäbe es den §201 in unserem Strafgesetzbuch hätte ich das gerne mal mit geschnitten.
Die ganze Sache hat mich neben meinen Nebenkriegsschauplätzen in vergangenen und in diesem Jahr ganz schön belastet.

ich gehe jetzt schon davon aus das ich am 9. ein Rezept in die Hand gedrückt bekomme mit der Maßgabe "schön vorsichtig sein wegen der Hypos" und das war es dann. Aber ich traue mir durchaus zu mich notfalls auch alleine behutsam an die Sache ran zu tasten. Wenn das nicht klappt gehe ich eh in die Klinik obwohl ich das eigentlich vermeiden wollte.

Viele Grüße

Dirk

ICT - Metformin - Hühnersuppe

Offline Tarabas

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #51 am: Januar 31, 2018, 18:13 »
Vor allem erstmal Glückwunsch zur ICT!
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Offline Dirk B.

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #52 am: Januar 31, 2018, 20:19 »
Moin Tarabas,

Richtig glauben werde ich das aber erst wenn der PEN bis zum Anschlag im Fell steckt. ;-)

Liebe Grüße

Dirk
ICT - Metformin - Hühnersuppe

Offline Floh

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #53 am: Februar 01, 2018, 09:44 »
Bitte nur die Nadel bis zum Anschlag ins Fell rammen.. der Rest des Pens darf draußen bleiben ;P

Offline Kladie

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #54 am: Februar 01, 2018, 11:32 »
Hallo Dirk,

mein Vorgehen morgens ist keinem Diabetologen verständlich zu machen aber es hilft:

Beim 1. Wachwerden meist gegen 7:00 Uhr messe ich und spritze (unabhängig vom Messergebnis) 15 IE Bolus-Humalog. Dann bleibe ich liegen um 30 Min. später noch mal 10 IE Bolus-Humalog zu spritzen. Etwas später stehe ich auf, mache mich fertig und frühstücke ca. 60 Min. nach der ersten Injektion.

Selbst wenn ich beim ersten messen (knapp) unter 100 mg/dl bin, kann ich eine Stunde bis zum Frühstück abwarten, da der BZ erst richtig nach etwa 45 -50 Min. langsam anfängt zu sinken. Meist ist mein NBZ aber bei etwa 120 mg/dl. Für mich ist es kein Thema ob es ein Dawn- oder ein Aufstehphänomen ist. Ich vermeide auf jeden Fall den morgendlichen BZ Anstieg, der bei mir ähnlich heftig ausfallen würde wie bei dir. Du kannst dir sicher vorstellen, dass das Libre morgens keine große Hilfe ist bzw. war.
Um das alles sicher herausfinden zu können habe ich lange und vorsichtig geübt, denn mein Diabetologe hat mich immer eindringlich vor dieser Vorgehensweise gewarnt - was ich gut verstehen kann. Er hat ja auch mit ganz anderen Diabetespatienten zu tun.
Wir sollten aus der Vergangenheit lernen
und in der Zukunft alles ausprobieren.

Hinerk

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #55 am: Februar 01, 2018, 12:55 »
Moin Kladie,
um diese Mengen von Insulin einordnen bzw. Verstehen zu können, gib mir/uns doch bitte einen Hinweis wieviel. IE Du gegen Mittag für eine BE spritzt.

Du bist meiner Meinung nach ein absuluter Ausnahme Diabetiker, wie Dein Verhältnis zum Humalog zeigt.

MlG

Hinerki

Offline Dirk B.

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #56 am: Februar 01, 2018, 13:33 »
Mein Plan ist es zunächst mal eine Regelmäßigkeit beim BZ Anstieg in den nächsten Tagen zu ermitteln. Das bedeutet ich werde mich dazu nötigen zu einer möglichst gleichen Zeit aufzustehen und in gleichem zeitlichen Abstand zu messen. ich habe da zwar einen Überblick aber ich will denn noch mal erhärten.
Wenn ich dann mit Bolus beginne werde ich das behutsam angehen da ich absolut keine Ahnung habe wie ich daruaf reagiere. Sicher werde ich dann doch noch die eine oder andere Frage haben. ;-)
ich jedenfalls bin gespannt wie ein Flitzebogen und will natürlich in der kommenden Zeit meiner Diatante belegen das sie sich mit ihrer Verweigerungshaltung unverantwortlich verhalten hat. Ich glaube nicht das es Sinn macht sich über die Behandlungsmethode bei der Ärztekammer zu beschweren.

Vielleicht eine Frage zu Anfang:

Kann/soll man für den T2 Spritzfaktoren ermitteln oder ist das eher so eine Trial and Error Geschichte. Aus den Info Seiten weiß ich ja das der T1ser dieses ja in der Regel macht. Kann man das für den T2er adaptieren? Oder sollte man sich da eher in der Praxis rantasten?

Liebe Grüße

Dirk
 


 
ICT - Metformin - Hühnersuppe

Offline Kladie

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #57 am: Februar 01, 2018, 13:36 »
Hallo Hinerk,

ich esse Mittags und/oder Abends keine BE sondern ganz normal Nudel, Reis Kartoffen, Gemüse, Salat, Fleisch und was es sonst noch so alles gibt. Normal spritze ich 10 IE zur Mahlzeit und variire je nachdem ob ich schnelle KH oder besonders große Portionen esse und ob ich einen SEA einhalten kann. Dabei ist es nicht tragisch wenn ich 5 IE mehr oder weniger spritze aber es kommt eben auch darauf an, ob ich einen SEA einhalten kann und wie hoch der Ausgangswert ist.

Ich rechne nichts, sondern vertraue darauf, das meine Betazellen meine Schätzfehler ausgleichen was bisher immer top funktioniert hat. Ich hatte Glück, dass ich früh als Diabetiker diagnostiziert wurde und verhältnismäßig schnell mit Insulin behandelt worden bin. Dadurch habe ich wohl noch eine gute (Rest-)Insulinproduktion. Jetzt achte ich darauf, dass meine Betazellen nicht wie bei anderen Diabetikern mutwillig durch Überlastung zerstört werden.

Zitat
orginal Hinerk:
Du bist meiner Meinung nach ein absuluter Ausnahme Diabetiker, wie Dein Verhältnis zum Humalog zeigt.

Ich denke nicht dass ich ein Diabetessonderfall bin aber meine Methode den BZ zu kontrollieren ist wohl nur selten in dieser Art anzutreffen.
Wir sollten aus der Vergangenheit lernen
und in der Zukunft alles ausprobieren.

Offline Dirk B.

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #58 am: Februar 01, 2018, 13:39 »
Hallo Dirk,

mein Vorgehen morgens ist keinem Diabetologen verständlich zu machen aber es hilft:

Beim 1. Wachwerden meist gegen 7:00 Uhr messe ich und spritze (unabhängig vom Messergebnis) 15 IE Bolus-Humalog. Dann bleibe ich liegen um 30 Min. später noch mal 10 IE Bolus-Humalog zu spritzen. Etwas später stehe ich auf, mache mich fertig und frühstücke ca. 60 Min. nach der ersten Injektion.

Selbst wenn ich beim ersten messen (knapp) unter 100 mg/dl bin, kann ich eine Stunde bis zum Frühstück abwarten, da der BZ erst richtig nach etwa 45 -50 Min. langsam anfängt zu sinken. Meist ist mein NBZ aber bei etwa 120 mg/dl. Für mich ist es kein Thema ob es ein Dawn- oder ein Aufstehphänomen ist. Ich vermeide auf jeden Fall den morgendlichen BZ Anstieg, der bei mir ähnlich heftig ausfallen würde wie bei dir. Du kannst dir sicher vorstellen, dass das Libre morgens keine große Hilfe ist bzw. war.
Um das alles sicher herausfinden zu können habe ich lange und vorsichtig geübt, denn mein Diabetologe hat mich immer eindringlich vor dieser Vorgehensweise gewarnt - was ich gut verstehen kann. Er hat ja auch mit ganz anderen Diabetespatienten zu tun.

Hallo Kladie,

Ich glaube wenn ich mit 15 IE anfange sollte ich das in der Notaufnahme machen  ;D Aber ich weiß es auch nicht. Aber ich werde sicherlich, wie schon gerade beschrieben, noch den einen oder anderen Rat brauchen wenn das los geht. Auf Unterstützung durch meine Diabetologin brauche ich da nicht zu hoffen.

Liebe Grüße

Dirk
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Offline Kladie

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #59 am: Februar 01, 2018, 13:48 »
Hallo Dirk,

Zitat
orginal Dirk B.:
Kann/soll man für den T2 Spritzfaktoren ermitteln oder ist das eher so eine Trial and Error Geschichte. Aus den Info Seiten weiß ich ja das der T1ser dieses ja in der Regel macht. Kann man das für den T2er adaptieren? Oder sollte man sich da eher in der Praxis rantasten?
Ein Type 1 kann rechnen aber beim Type 2 ist das mit großer Unsicherheit behaftet, da das wirksame Eigeninsulin nur schlecht quantifizierbar ist. Es hat auch ein gänzlich anderes Wirkprofil als das Fremdinsulin. Deshalb habe ich nach vergeblichen Rechenversuchen meine Vorgehensweise mit try und error ermittelt. Je weniger Wissen vorhanden ist um so mehr Vorsicht ist dabei geboten.

Zitat
orginal Dirk B.:
Ich glaube wenn ich mit 15 IE anfange sollte ich das in der Notaufnahme machen  ;D Aber ich weiß es auch nicht. Aber ich werde sicherlich, wie schon gerade beschrieben, noch den einen oder anderen Rat brauchen wenn das los geht. Auf Unterstützung durch meine Diabetologin brauche ich da nicht zu hoffen.
Zumindest am Anfang solltest du deine Diatante nicht aussen vor lassen.
Deine Versuche kannst du ja trotzdem machen. Wenn du ein Libre hast, wäre es gerade zum jetzigen Zeitpunkt eine große Hilfe.


Achtung:
Ich möchte nicht, dass Du einfach nachahmst was ich mache. Ich habe nur mein Vorgehen beschrieben und bin von der Richtigkeit überzeugt. Das kann für andere jedoch ganz anders aussehen!
Wir sollten aus der Vergangenheit lernen
und in der Zukunft alles ausprobieren.