Hallo Hans-Christian,
schön dass Dir das Programm gefällt - das höre ich nat. immer gerne...
Wegen des Statistikteils hier nur ein paar Stichpunkte auf die Schnelle, ausführlich ist das in der Bedienungsanleitung beschrieben - wen das also genau interessiert, bitte dort einmal kurz 'reinschauen...
Der Mittelwert ist standardmäßig eine "stinknormale" Mittelwertberechnung, d.h. Werte summieren und durch die Anzahl teilen, klar...
Wenn das Flag HbA1c interpolieren aktiviert wird, kommt (meistens) ein anderer Mittelwert heraus (und damit einhergehend auch ein anderer HbA1c, denn der ist ja "nur" ein aus dem Mittelwert berechneter HbA1c! Auch dazu mehr in der Bedienungsanleitung).
Mit der Gewichtung liegst Du schon ganz gut, wobei es keine Gewichtung ist, dass einzelne Werte stärker in den Mittelwert einfliessen als andere, sondern durch den Lückenschluss zwischen Messabständen versucht wird, ein realistischeres Bild abzubilden und in den Mittelwert einfliessen zu lassen.
Diese Interpolierung wirkt sich vereinfacht ausgedrückt in 2 Richtungen aus: Wenn man z.B. abends mit einem guten Wert ins Bett geht und am Morgen sehr hoch wieder aufsteht, führt dies bei der Interpolierung zu einem höheren Mittelwert (und nat. auch bei größeren Messabständen tagsüber)
Wenn man hingegen einen hohen Wert durch einen Korrekturbolus abgedeckt hat, sich aber erst später als die Wirkdauer des Bolusinsulins wieder misst, führt die Interpolierung zu einem niedrigeren Mittelwert (vorausgesetzt, die Korrektur war erfolgreich und der nächste gemessene Wert auch tatsächlich niedriger).
Letzterer Fall wird dadurch erreicht, dass die Interpolierung für die Zeit in der das Insulin wirksam war, auf den erst später gemessenen BZ-Wert herunterinterpoliert und ab dem Zeitpunkt, wo das Bolusinsulin nicht mehr wirkt dann von dem später gemessenen BZ-Niveau ausgeht (denn das ist ja auch bei der Korrektur beabsichtigt gewesen).
D.h. folgendes fiktives Beispiel:
Messung 10:00 Uhr 200 (mit Korrektur-Bolus)
Messung 20:00 Uhr 100
Standard-Mittelwert wäre (200+100)/2=150
Interpoliert mit z.B. Humalog und 3 Stunden Wirkdauer kommt als Mittelwert 123 heraus...was im Falle der erfolgreichen Korrektur nat. sehr viel realistischer ist...
Der Algorithmus, der dahinter steckt, hat glaube ich inzwischen sogar auch den "Oberskeptiker für errechnete HbA1c-Werte" halbwegs überzeugt, weil quasi an eigener Haut erprobt und labortechnisch überprüft... Gell Jörg?!
Aber eines ist klar: Es ist und bleibt ein errechneter HbA1c, der von vielen Dingen wie Messhäufigkeit, Genauigkeit des Heim-BZ-Meßgeräts usw. abhängt und nie den Laborwert ersetzen kann!
Das mit der Verlaufsgrafik nehme ich mal in meine ToDo-Liste auf!
Viele Grüße, Alf.