Autor Thema: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1  (Gelesen 28535 mal)

Offline maulwurfinchen

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Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
« Antwort #80 am: September 08, 2006, 12:24 »
ich sagte ja, ich find, dass rauchen, adipositas etc auch erhoehte risiken sind, die man selbst zu verantworten hat. wenn die krankenkassen zunaechst aufklaeren und hilfe bieten, das zu aendern, dann okay. aber wer weiter raucht etc, ist selbst schuld.

ich hab auch nie gesagt, dass man jemanden, der bei einer risikosportart verunglueckt nicht behandeln soll. aber der soll sich entweder zusatzversichern oder er muss eben anteilig die kosten tragen. wie hier jemand sagte, wenn jemand aus meinem unverschlossenen auto etwas klaut, dann zahlt das meine versicherung auch nicht. ich denke, da koennte man viele kosten einsparen.

es soll auch keiner bespitzeln, aber dann muss man halt formulare ausfuellen und wenn irgendwann eindeutig rauskommt, dass man gelogen hat, ist der versicherungsschutz weg. so laeuft das doch auch bei lebens- oder berufsunfaehigkeitsversicherungen. ich sage, ich rauche nicht, dann habe ich aber eindeutige folgen des rauchens... tja, pech.

ich stimme auch zu, dass man bei diabetes neu-einstellungen zunaechst humaninsulin verschreiben sollte. wer darauf nicht eingestellt werden kann, bekommt die teureren analoga. aber jemand, der ein analogon hat, soll jetzt auf humaninsulin umgestellt werden? auch wenn das eine teilweise komplette neueinstellung, neue schulung etc beinhaltet? das kostet doch auch. dazu kommt dann evtl wieder die einstellung auf das analogon, wenn mit humaninsulinen nicht das gewuenschte ergebnis erreicht wird?

wow, 300€ fuer den krankenwagen allein. ich glaube, ich werd richtig teuer. denn wenn ich mir die hypos angucke, mit denen ich nachts unter humaninsulin aufgewacht bin... das war knapp. blutzuckerwerte unter 30mg/dl hab ich unter humalog (fast) nie erreicht. mein freund hat angst vor spritzen etc. der kann also auch nicht glykagon spritzen o.ä. ob meine kasse sich freut, wenn er dann immer gleich den notarzt ruft?
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline LordBritish

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Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
« Antwort #81 am: September 08, 2006, 15:01 »
wow, 300€ fuer den krankenwagen allein. ich glaube, ich werd richtig teuer. denn wenn ich mir die hypos angucke, mit denen ich nachts unter humaninsulin aufgewacht bin... das war knapp.

Habe gerade noch mal nachgeschaut, war doch etwas weniger als ich im Gedächnis hatte knapp unter 230 Euro.
Hinzu kommt jedoch noch der Einsatz des Notarztes, dass sind die reinen Kosten des Krankenwageneinsatzes.
Dafür kann man eine Menge Teststreifen aufschreiben, also lieber einmal zuviel messen als zuwenig.
Mein Doc sieht das jedenfalls so und hat mir ausdrücklich gesagt ich soll nicht an einem Teststreifen sparen...

mein freund hat angst vor spritzen etc. der kann also auch nicht glykagon spritzen o.ä. ob meine kasse sich freut, wenn er dann immer gleich den notarzt ruft?

Das kann man dann nicht ändern, wenn es passiert ist ist es passiert, absichtlich wirst Du ja wohl keine schwere Hypo verursachen  :zwinker:
Wenn Du die Hypos schlecht merkst, da gibt es spezielle Trainings nennt sich BGAT mit anderen Worten
Hypoglykämie-Wahrnehmungstraining.
Habe ich auch schon mitgemacht und muss sagen ich kenne jetzt einige Symptome mehr, die ich früher nie mir
einem niedrigen oder hohen Wert in Verbindung gebracht hätte.

Offline maulwurfinchen

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Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
« Antwort #82 am: September 08, 2006, 17:06 »
keine sorge, absichtlich hab ich keine hypo. ich habe eigentlich eine sehr gute hypowahrnehmung. allerdings habe ich unter huminsulin festgestellt, dass ich hypos spaeter merke, dafuer aber viel heftiger. wie gesagt, unter humalog hab ich bisher fast nie werte im 20er bereich geschafft. (einmal, als neu-diabetiker nach einer wasserschlacht im pool 13mg/dl...). unter huminsulin schon haeufiger. normalerweise wache ich nachts auch auf, aber unter huminsulin bin ich eben erst bei sehr niedrigen werten aufgewacht und war desorientiert. da das in den zwei monaten etliche male passiert ist (mind. einmal pro woche, trotz guten werten beim einschlafen), fuerchte ich eben, dass das bei laengerem gebrauch auch mal schief gehen koennte.

meine symptome kenne ich gut, auch wenn sie variieren. von unwohlsein, zu leichter zittrigkeit, desorientiertheit, konzentrationsstoerungen oder auch mal ploetzliche aggressivitaet, herzrasen, kalter schweiss, panik etc. manchmal ist es auch nur ein "ungutes gefuehl". aber da bin ich zum glueck noch sensibel, auch bei 7 jahren diabetesdauer.
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Offline LordBritish

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Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
« Antwort #83 am: September 08, 2006, 19:21 »
keine sorge, absichtlich hab ich keine hypo. ich habe eigentlich eine sehr gute hypowahrnehmung. allerdings habe ich unter huminsulin festgestellt, dass ich hypos spaeter merke, dafuer aber viel heftiger. wie gesagt, unter humalog hab ich bisher fast nie werte im 20er bereich geschafft. (einmal, als neu-diabetiker nach einer wasserschlacht im pool 13mg/dl...). unter huminsulin schon haeufiger. normalerweise wache ich nachts auch auf, aber unter huminsulin bin ich eben erst bei sehr niedrigen werten aufgewacht und war desorientiert. da das in den zwei monaten etliche male passiert ist (mind. einmal pro woche, trotz guten werten beim einschlafen), fuerchte ich eben, dass das bei laengerem gebrauch auch mal schief gehen koennte.

meine symptome kenne ich gut, auch wenn sie variieren. von unwohlsein, zu leichter zittrigkeit, desorientiertheit, konzentrationsstoerungen oder auch mal ploetzliche aggressivitaet, herzrasen, kalter schweiss, panik etc. manchmal ist es auch nur ein "ungutes gefuehl". aber da bin ich zum glueck noch sensibel, auch bei 7 jahren diabetesdauer.

 :super: dann ist ja (noch) alles bestens, schaun ma mal was jetzt wird Analogon oder Analogon

Offline Joerg Moeller

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Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
« Antwort #84 am: September 08, 2006, 23:14 »
...es IST bekannt, daß Rauchen ungesund ist. Und wenn ich an die Zeit in der Pulmologie denke, wo 80% der Patienten >70jährige Raucher mit Lungen- oder Speiseröhrenkrebs waren, dann wird einem schon anders. Rauchen und (selbstverursachte) Adipositas SIND bewußt in Kauf genommene Sargnägel.

Tatsächlich? Also sollte man auch die medizinische Betreuung für Drogenabhängige einstellen? Ist genau das gleiche: eine psychogene Sucht. Hat die Psyche keinen anerkannten Krankheitswert?

Zitat
Wenn ein Radfahrer im Dunkeln ohne Licht von einem Auto erwischt wird, stellt sich auch niemandem die Frage, bei wem das Versäumnis liegt. Auch bei  Diebstahl aus einem unabgeschlossenem Auto mit von außen gut sichtbaren Wertgegenständen wird jede Versicherung bestenfalls höflich lachen.

Der Unterschied liegt darin, daß die Kaskoversicherung keine Solidarversicherung ist.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
« Antwort #85 am: September 08, 2006, 23:23 »
...wenn die krankenkassen zunaechst aufklaeren und hilfe bieten, das zu aendern, dann okay. aber wer weiter raucht etc, ist selbst schuld.

Du hast dich mit Psyche nocht nicht sehr beschäftigt, hm?

Lass uns das mal auf Diabetes ummünzen: wer trotz Schulung einen schlechten Stoffwechsel hat und im weiteren Verlauf Spätfolgen entwickelt trägt selber die Schuld?

Zitat
ich hab auch nie gesagt, dass man jemanden, der bei einer risikosportart verunglueckt nicht behandeln soll. aber der soll sich entweder zusatzversichern oder er muss eben anteilig die kosten tragen. wie hier jemand sagte, wenn jemand aus meinem unverschlossenen auto etwas klaut, dann zahlt das meine versicherung auch nicht. ich denke, da koennte man viele kosten einsparen.

Ja, wir können das Solidarprinzip ja auch grundsätzlich einmotten. Dadurch würden die Sozialabgaben entfallen, mit denen sich dann jeder selbst versichern kann. Dadurch könnte man auch jede Menge einsparen, die Lohnnebenkosten senken und so die Wirtschaft ankurbeln.
Schau dir Amerika an: willst du sowas?
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Offline Llarian

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Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
« Antwort #86 am: September 08, 2006, 23:41 »
...es IST bekannt, daß Rauchen ungesund ist. Und wenn ich an die Zeit in der Pulmologie denke, wo 80% der Patienten >70jährige Raucher mit Lungen- oder Speiseröhrenkrebs waren, dann wird einem schon anders. Rauchen und (selbstverursachte) Adipositas SIND bewußt in Kauf genommene Sargnägel.

Tatsächlich? Also sollte man auch die medizinische Betreuung für Drogenabhängige einstellen? Ist genau das gleiche: eine psychogene Sucht. Hat die Psyche keinen anerkannten Krankheitswert?
Dann vielleicht das skandinavische Modell: Unsummen für Alkohol und Tabakwaren im Verkauf. Die Differenz zum ursprünglichen Wert an die Kassen. Eine Schachtel Zigaretten 40 Euro...
Es ist nicht so, daß ich das Problem nicht sehe... aber es gibt eben nicht nur die psyhischen Problemfälle,n sondern auch die, denen es schlicht egal ist. Aufs Autofahren-Beispiel umgemünzt die, die genau wissen, welche Folgen Fahren ohne Gurt haben... und da schließe ich Sucht mal aus.

Zitat
Zitat
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Der Unterschied liegt darin, daß die Kaskoversicherung keine Solidarversicherung ist.
Guter Punkt. Trotzdem sollte das Prinzip klar sein: Aktives Handeln entgegen besseres Wissen IM RAHMEN der eigenen Möglichkeiten sollte nicht auf den Schultern der Schwächsten abgeladen werden und von denen ausgebadet werden müssen.
Oder eben die Risikosportarten: Wenn jemand ein Risiko WILL, dann soll bitte auch ER es tragen.

Offline Joerg Moeller

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Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
« Antwort #87 am: September 09, 2006, 13:14 »
"Im Rahmen der eigenen Möglichkeiten" finde ich okay. Man sollte eben nur bedenken, daß diese eigenen Möglichkeiten nicht nur finanziell, sondern auch durch die Psyche limitiert sein können.

Und vor allem: was soll mit denen geschehen, die aus welchen Gründen auch immer solche "Kollateralschäden" nicht persönlich abdecken können?
"Zahl oder stirb!"?

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Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
« Antwort #88 am: September 09, 2006, 17:57 »
So, jetzt mal "Butter bei die Fische"!
Ich gehe zum Arzt/Ärztin und bekomme mit Hinweis auf den Regress nur Humaninsulin verschrieben. Was muss/kann ich tun?
Wenn eine Krankenkasse eine Entscheidung fällt, die mir nicht GEfällt, lege ich Widerspruch ein und so weiter. Das ist jedoch nur deshalb möglich, weil es sich bei der Ablehnungsentscheidung der KK um einen "negativen Verwaltungsakt" handelt, gegen den mir der Klageweg offensteht.
Die Entscheidung des Arztes ist jedoch kein Verwaltugsakt, gegen den ich Klagen kann.
Wat nu???
Adeus
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Offline Joerg Moeller

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Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
« Antwort #89 am: September 09, 2006, 20:00 »
Du wirst dann mit ihm besprechen müssen, warum du unbedingt ein Analogon brauchst. Schließt er sich deiner Auffassung nicht an hast du Pech gehabt.
Hilfreich wäre es, wenn du anhand von Aufzeichnungen belegen könntest, warum sie bei dir notwendig sind.
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