hi:)
die Gleichung reicht mir vorerst. Das Wort kleiner Spielraum hingegen nicht. Der Spielraum
ist vermutlich erschreckend größer als man glaubt. Gegen therapiebedingte Fehler und Gene hilft
er allerdings nicht. Risiko 0 geht also wirklich nicht!
Statt der Gleichung halte ich allerdings diese Risikoquadrate für anschaulicher. Die visualisieren
den Sachverhalt besser. Ich kenne sie aber nicht von der Medizin, habe daher keine Ahnung, wie man die
dort nennt.
Es geht ums Altern. Man nimmt alle 10 Jahre und baut so ein Quadrat auf.
Die sehen so aus...
3456
2345
1234
0123
Rechts oben steht ne riesen Zahl im Verhältnis zu links unten. Links unten ist also der grüne
Bereich. Ab jetzt wird es schwierig, da mehrdimensionales reduziert werden soll.
Man hat also alle zehn Jahre so einen Kasten. Die Zahlen werden immer höher, da man altert
und sie das Risiko für irgendwas angeben. Also selber Kastenaufbau alle 10 Jahre, Zahlen werden
nur größer.
Ab nun beginnt das Chaos der Vereinfachung. Für 100 Lebensjahre haben wir 10 Kästen. In dem
für "Mann" steht allerdings was anderes als im Kasten für "Frau". Was da drinsteht ist auch erstmal
egal. Wie für Mann/Frau, gehen die Quadrate für so ziemlich alles. Sie sind aber isoliert nichts
wert, da sie doch begrenzt sind. Der Anstieg der Werte von links nach rechts kommt vom gemessenen
Parameter 1, der Anstieg von unten nach oben kommt von Parameter 2.
Wenn man nun aber die Spät-/Folgekomplikationen als Kasten betrachtet (und nebenbei weiss,
dass Parameter 1 und 2 im wesentlichen vom Lifestyle kommen), wird der Spielraum größer.
Mit Diabetes und schlechten Genen stehen höhere Zahlen in den Kästen. Der Start ist also ab
Diagnose schlechter. Die Lifestyle-Marker wie Rauchen, Alkohol, Bewegung und Fettsucht hingegen
bringen einen nach ganz rechts oben in der Kiste. Und: die Zahlen steigen innerhalb eines Kastens
nicht linear von links nach rechts oder unten nach oben!
Als Betroffener habe ich nur die Möglichkeit "Life-Style", da mir sonst der nächste Gesundheitsökonom
die Diabetestherapie auf den Stand von 1970 zurückstellt, da ich ja trotz kostenintensiverer
Therapie nichts gelernt habe.
Versuche zur Vermeidung scheinen mir jedenfalls klüger als Diskussion um Schuld oder Therapie von
Dingen, die man vermeiden kann. Die Manipulationsmöglichkeit in der Verhaltensweise ist jedenfalls
größer als mehrheitlich angenommen.
mfG
Dingo1
ps: bevor man über ACE/Sartane oder sonstwas streitet, gilt der Satz von Anja. Noch wichtiger
allerdings ist auch ne effektive Blutdrucksenkung (incl. Kontrolle). Aus Erfahrung kann ich aber sagen,
dass die Diskussionsbereitschaft seitens der Mediziner schlechter wird, wenn man nach einiger Zeit nicht
deren Ziele erfüllt. Das sogenannte Gesamtbild entscheidet also mehrheitlich, was hier schnell geht.