Diabetesfragen > Schäden und ihre Folgen

Folgeschäden bei Diabetes

<< < (8/8)

hjt:
ich denke, wir würden uns über die Altersverteilung wundern, wenn tatsächlich mal generell gescreent würde. Einen leichten Vorgeschmack hat sich um die Jahrtausendwende mal die israelische Armee beim gezielten Auswerten von Wehrpflichtigen-Eingangsuntersuchungen geleistet und da erschreckend viele Diabetiker und noch mehr Prädiabetiker ausgewiesen - mehr mit Bauch, aber erschreckend viele nicht unsportlich und gewichtsmäßig völlig unauffällig.

Dass der Typ2 zahlenmäßig wirklich zunimmt und nicht nur entsprechend häufiger und früher diagnostiziert wird, hat bis heute auch noch niemand überzeugend belegt.
Nur mal zum Überlegen: Bis 1974 gab es keine Typ2, weil es bis dahin die Definition überhaupt nicht gab.
Bis Mitte der 80ger Jahre konnten die meisten Arztpraxen den BZ nicht spontan eben mal messen und haben ne nüchtern-BZ-Untersuchung nur bei begründetem Verdacht in Auftrag gegeben. In dem Zusammenhang wichtig: Typ2 galt als Alterszucker. Wer als jüngerer Mensch mit ähnlichen Anzeichen auffiel, wurde als Irrtum nach Hause geschickt, weil er für Alterszucker noch nicht alt genug war.
Ab Mitte der 90ger Jahre haben wir einen Anstieg der Typ2-Zahlen, weil die BZ-Untersuchung standardmäßig in die Nüchternblutuntersuchungen aufgenommen wurde.
Und wir erleben aktuell wieder eine Zunahme, weil mit DMP und Fallpauschalabrechnungen Anreize für die Ärzte bestehen, jeden Typ2 möglichst früh zu identifizieren.

Auf solche Art statistisch bereinigt könnte die Typ2-Epidemie wahrscheinlich ein gutes Stück schrumpfen.

Navigation

[0] Themen-Index

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln
Powered by SMFPacks Likes Pro Mod