Diabetesfragen > Schäden und ihre Folgen

Retinopathie

(1/4) > >>

sonrisa:
Da ich zu diesem Thema einige Erfahrungen habe, die einige von Euch vielleicht interessieren, wollte ich mal ein bißchen von mir berichten. Ich fange mal bei den Augen.

Von Anfang an, hatte ich wahnsinnige Angst vor Schäden an den Augen. Es hieß immer nur, vom Diabetes kann man blind werden und das war für mich eine ganz schlimme Vorstellung.
Die ersten 16 Jahre waren meine Augen immer in Ordnung, obwohl meine BZ-Werte das nicht waren. Dann wurden einige leichte Veränderungen festgestellt, die aber noch nicht schlimm waren. Nach einer Schulung durch die mein HBA1c von 12 auf 7,5 sank, verschlimmerte sich meine Augen sehr stark (ich erfuhr hinterher dann auch, daß die Senkung für die Augen viel zu schnell ging). Die Ärzte sagten zu mir: Wir müssen sofort lasern, sonst können Sie erblinden.  :kreisch: Es war schrecklich, genau das hatte ich immer befürchtet! Aber so schlimm war es dann wohl doch nicht  :zwinker:, ich wurde gelasert, konnte nach wie vor gut sehen und hatte dann wieder einige Jahre Ruhe.
Ab und zu wurden mal einige Stellen gelasert, aber außer bei Dunkelheit hatte ich mit dem Sehen keine Probleme.

Vor einem Jahr wurde es dann wieder schlimmer, wurde letztes Jahr so ca. alle 2-4 Wochen gelasert, aber meine Gefäße hörten nicht auf zu wuchern. Zwischendurch entdeckte meine Ärztin auch eine Blutung im Augenhintergrund, die sie aber durchs Lasern wieder wegbekam. Im Januar hatte ich dann auf einmal schwarze Schlieren vor dem rechten Auge. Ich war ja schon vorgewarnt: eine Glaskörperblutung! Gleich zum Augenarzt und wieder Laser. Mittlerweile muß ich nur noch alle 2-3 Wochen zur Kontrolle hin und warte darauf, daß die Blutung absorbiert wird (das wird sie nämlich normalerweise und dann kann ich auch wieder alles sehen  :zunge2:)

Das hört sich jetzt vielleicht schlimm an, aber ich finde es gar nicht so schlimm. Ich kann ja noch recht gut sehen (das linke Auge ist soweit in Ordnung), kann arbeiten, im Internet surfen  ;D, lesen usw. Also ich kann noch alles machen. Und falls es irgendwann schlimmer werden sollte, gibt es soviele Hilfsmittel. Außerdem werde ich ja nicht von heute auf morgen völlig blind. Zur Not könnte man das Auge noch operieren (hab ich aber nicht vor  ;D). Ich versuche das Leben jetzt zu genießen und das geht ziemlich gut!  :ja:

Ans Lasern habe ich mich übrigens immer noch nicht gewöhnt... :moser:

Angela:
 :gruebeln: wie ist das mit dem lasern? Ist nicht irgendwann mal der Zeitpunkt wo das nicht mehr geht? War das nicht bei dir so, Adrian? Oder nein ich glaube bei dir war das was anderes, oder?

Cosi:
Hallo,

auch ich bin schon öfter gelasert worden, aber das war noch in den 70iger Jahren und seitdem war nichts mehr gewesen. Gehe alle 3 Monate zum Augenarzt und habe eine Sehkraft von 90 %, war gestern erst wieder dort. Vor 2 Jahren wurde der graue Star operiert, keine Probleme. Kann ohne Brille Autofahren, bin aber völlig nachtblind vom lasern.  8) Habe mir damals gesagt: lieber nachtblind als ganz blind! Es ist alles halb so schlimm, wenn es früh genug erkannt wird.

LG

Cosi

Joerg Moeller:
Vielleicht hätte ja einer von euch Lust mal etwas über das Lasern zu schreiben. Wie das so ist, was dabei gemacht wird, wie man  sich dabei fühlt, ob es irgendwie schmerzhaft oder unangenehm ist, wann man wieder sehen kann, ob und wie lange man Augenklappe tragen muss usw.

Man findet ja viele Seiten, wo das alles genau erklärt wird, aber das ist immer nur der technische Aspekt. Mich - und sicher viele andere - würde aber auch mal der menschliche Aspekt dahinter interessieren.

Cosi:
Hallo Jörg,

das Lasern kann man sich in etwa so vorstellen, du schaust in das Gerät und da blitzt ein Lichtstrahl wie eine 1000 Watt Glühbirne in die du reinschaust und das in Sekundenabständen, wie oft, das hängt davon ab wie geschädigt das Auge schon ist. Bei mir waren es pro Sitzung so um die 500 Schuß. Hatte insgesamt 8 Sitzungen.

Schmerzen hatte ich dabei überhaupt nicht, mir ging es wunderbar. Bin sehr positiv eingestellt und war mir ganz sicher, daß alles gut wird. Es wurde nicht betäubt oder ruhig gestellt, ich mußte mich selbst konzentrieren und das Auge nicht bewegen, was mir nicht schwer fiel. Eine Augenklappe braucht man nicht, aber es ist von Vorteil, wenn man im Freien eine Sonnenbrille trägt, da das Auge ja wie geblendet ist.

Konnte am nächsten Tag wieder sehr gut sehen als wäre garnichts gewesen.

Möchte aber dazu noch sagen, daß es jeder Mensch anders empfindet. Manche reden von Schmerzen und unangenehmen Gefühlen und deshalb kann man es nicht verallgemeinern.

Lieben Gruß

Cosi

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln
Powered by SMFPacks Likes Pro Mod