Könntest du das auch mit einfacheren Worten erklären?
Also, eigentlich fand ich das einfach.
Aber ich versuche es gerne nochmal.
Um Körperfett abzuspecken müssen die Zellen mehr Energie verbrennen, als sie über
Glukose zuführen können.
Dafür wird das Körperfett zerlegt (=Liposlyse) und den Zellen als Energieträger verfügbar gemacht.
Die Zerlegung erledigen Enzyme, die Lipasen genannt werden.
Insulin hemmt die Lipasen an der Zerlegung der komplexen Fettsäureketten zu danach freien Fettsäuren, unterbindet sie aber nicht völlig.
Viel Insulin hemmt viel, wenig Insulin hemmt weniger.
Um abzunehmen ist daher das Konzept möglichst wenig Insulin bei möglichst viel Energieverbrauch
zuzuführen. Weil:
1) Viel Insulin = viele Insulinrezeptoren werden besetzt und es kann viel Glukose in die Zellen eingeschleust werden.
Steigt noch die Bewegung dazu, wird noch mehr Glukose verbraucht und es gibt einen Unterzucker.
Zwangsläufige Folge: Hypo BE's. Also eher ein Rezept zum Zunehmen.
2) Viel Insulin = wenig Lipolyse, weil die Lipasen stark gehemmt werden, ihr Werk zu tun.
Es kann somit nicht ausreichend die gewünschte Menge an Fettsäureketten aufgespalten werden, um in den Muskelzellen nachgehend verbrannt zu werden.
Folge: Energiemangel, und in Verbindung mit 1) immer noch der Unterzucker.
Wichtig ist allerdings, dass immer noch soviel Insulin im Stoffwechsel verfügbar ist, um die Lipasen daran zu hindern, alle erreichbaren Fettsäureketten zu zerlegen. Das führte dann nämlich zu einer deutlichen Übersäuerung und in der Folge zu einer Hemmung der verbleibenden Insulinwirkung selber, was die Lipolyse ihrerseits weitergehend begünstigen täte. Beim Typ 1, ohne eigene Insulinproduktion, ist das eine Spirale in die Stoffwechselentgleisung.
Beim Typ 2 mit eigener Insulin(rest)produktion kann die dann eingetretene verstärkte, oder überschießende Lipolyse, in Mergentheim kurz "die Lipolyse" genannt, auf erhöhtem Niveau lange stabil bleiben, also nicht in die Keto(azid)se rutschen.
Den eigenen Insulinbedarf, mit dem das Abnehmen gut funktioniert, aber die Lipolyse gesteuert bleibt, muss jeder für sich selber austesten.
Wenn nach dem Bewegungsprogramm die Insulinwirkung unverändert bleibt, oder nur eine kurze Dosiserhöhung zur Korrektur erforderlich ist, hat alles bestens geklappt. Kleine Schwankungen nach dem Bewegungstraining, in alle Richtungen sind erlaubt, müssen aber auch individuell ausgetestet werden.
So, ich hoffe ich konnte das ein wenig deutlicher machen?
Gruß
Joa