Na dann melde ich mich auch nochmal kurz hier...
Eines sollte man nur bedenken die Psyche läßt sich nicht in ein Schema zwängen und passt dann bei jedem.
Das ist eine sehr sehr sehr individuelle Sache, ...
Da stimme ich absolut zu! Kann ich sehr bestätigen, aus eigenen Erfahrungen, mich und andere Betreffend...
Für mich persönlich war das damals schon eine Welt, die zusammengekracht ist... Vor allem, weil ich eh schon seit
ca. 2 Jahren unter dauer Anspannung litt... Meine Frau gerade selbst im Krankenhaus war... Neuer Arbeitsplatz...
Probleme mit den Eltern... usw....
Man wollte mich ja gleich Stationär aufnehmen... vielleicht wäre es aus Ärztlicher Sicht auch besser gewesen...
Aber ich konnte nicht... Meine Psyche war zu sehr angegriffen... Mein Glück war, das die Leute mir dort
schon irgendwie vertraut haben, und nachdem ich mir selbst spritzen musste, als beweiss, das ich das selbst machen würde,
durfte ich nach Hause...
Nach ca. 3 Tagen und ein paar Gesprächen mit den Diabetesberaterinnen und eigenen Messungen allein zu Hause, habe ich
mich wohl damit abgefunden... Das Internet durchwühlt nach Infos... Heilungschancen und allem möglichen darüber...
Zum Glück hatte ich Leute, die mir dabei geholfen haben... Auch meine Frau, obwohl sie sich schlecht vorkommt, weil sie nicht
"richtig" da sein konnte für mich... Geholfen hat sie mir trotzdem!
Was ich halt am Anfang sehr oft hatte, war die schwierigkeit einkaufen zu gehen... nicht das ich auf Produkte geachtet habe, welche
ich nun kaufen sollte, und welche nicht... Sonder man geht da so durch.. und dann gibts ja z.B. meißtens son Bäcker da... hmmm...
Jetzt einfach nur kurz son frisches Brötchen oder was auch immer... Oder auf einem Weihnachtsmarkt...
Die Gerüche waren da für mich immer das schlimmste...
Klar kann ich alles essen... wurde mir ja so beigebracht, und wenn ich es genau weiß, wieviel KH da nun drin sind, dann klappt das auch...
Nur reagier ich sehr empflindlich auf etwas zu wenig oder zuviel Insulin... Was die sache mit dem Schätzen sehr erschwert...
Wenn ich zu hoch bin, ärger ich mich mehr... weil ich nicht genau weiß, warum denn nun zu hoch, und weil ich das nicht so schnell merke wie einen zu tiefen wert.. Wenn ich dann am Wochenende faulenze und dann nen halben Tag nix esse, und auch nix merke, dann Messe, und er ist hoch...
klar ist es meine Schuld in dem Sinn, ich soll ja auch alle 4 Stunden messen... um solchen Werten entgegenwirken zu können...
Aber ich hab dann null Lust... warscheinlich weil ich nix merke...
Bei zu tiefen werten, die auf der Arbeit teils für mich schon bei 75 anfangen, oder zu Hause, im Liegen erst bei 65 bis 60, merke ich halt was, das bringt mir wieder die Sachen in Kopf... ich muß was tun, sonst siehts nich gut aus... und fixiere mich warscheinlich unterbewusst total darauf... Alles wird im Kopf sachlich abgestempelt, jeder schritt nacheinander abgehackt, bis es gut ist wieder...
Manche sagen, ich bin zu pingelig mit dem DM... ich sage, ich würde wissentlich nie etwas ohne zu spritzen essen... ich habs einmal bisher vergessen... und habe mich mit 280 vor einem Buffet sitzen sehn... Ich hab erst gegessen, als ich die Werte wieder unter kontrolle hatte... Aber ich hab den ganzen Abend mich geärgert, warum ich das vergessen hab...
Auf der einen Seite, ist es gut für mich, das ich mit meinem DM so pingelig bin... Auf der anderen Seite, hasse ich den ganzen Aufwand manchmal und wünschte mir endlich irgendeine echte künstliche Bauchspeicheldrüse... die man bekommt, und nicht abgestoßen wird, und immer funktioniert... oder gezüchtet aus eigenen Stammzellen, Antikörper vorher vernichtet...
Im Allgemeinen darf man schon nie etwas nur schei... finden! Aber diese Momente in denen ich meinen DM verfluche brauche ich wohl, damit es einen ausgleich gibt im Kopf... Es mag vielleicht Leute geben, die so Jahre und Jahrzente gut leben... aber irgendwie sitzt im ineren doch etwas davon... und wenn es nur kleinigkeiten sind... Bei mir hat das "Fass" ca. 20 bis 22 Jahre gehalten... dann begann es zu voll zu werden... es waren einzeln betrachtet nur kleinigkeiten... aber sie füllten das immer mehr... und ich hab halt niemals auch nur ein wenig den Proppen kurz gezogen...
Das Überlaufen hat mich zur Therapie bewogen... und nach einem Jahr fühle ich mich besser, weiß einiges mehr... Und habe erkannt, das es normal ist, sich mal schlecht zu fühlen... Schlimm wird es, wenn man dann aber nicht weiß warum es einem schlecht ergeht... So hat man das für mich erklärt, was wiederum nicht auf alle anderen übertragbar ist...
So... das solls gewesen sein... bin bestimmt etwas abgeschweift... aber das Thema ist ziemlich verflochten, auch mit anderen psychischen Problemen abseits des Diabetes...
Schöne Grüße
MrElch