Autor Thema: Wurstsemmel  (Gelesen 12702 mal)

Offline unknown

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Re: Wurstsemmel
« Antwort #20 am: Oktober 11, 2007, 23:13 »
Hallo klausing


hmm ich versteh noch nicht so ganz warum für die gleiche BE - Zahl mal bis zu 25% mehr Insulin notwendig sein soll! Der BE-Faktor ist doch nicht anders nur weil ich schnelle BE esse. Dann werden vielleicht die pp-Werte besser, aber danach würde ich in die Hypo rutschen, weil für den Rest des Insulin keine Kohlenhydrate mehr im Blut sind.

Hingegen wenn ich eine "Fettbemme" esse, dann spritze ich auch später, weil ich sonst direkt in der Hypo landen würde weil die Kohlehydrate beträchtlich langsamer aufgenommen werden als wenn ich nur eine "Bemme" esse.

P.S. ich hoffe jeder von Euch kennt das Wort Bemme  ;D


Bei dem Vorgehen mit Insulinerhöhung bzw.Insulinerniedrigung spielt der IE/BE aka BE-Faktor nicht mehr die Rolle wie vorher. Im Übrigen ist der Faktur nur eine Richtgröße für den jeweiligen Tageszeit und Mahlzeitabhängigen Essstiel.

Grüßle

Norbert


Offline klausing

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Re: Wurstsemmel
« Antwort #21 am: Oktober 11, 2007, 23:25 »
Zitat
Bei dem Vorgehen mit Insulinerhöhung bzw.Insulinerniedrigung spielt der IE/BE aka BE-Faktor nicht mehr die Rolle wie vorher.
Weiß das mein Körper auch? Meine bisherigen Erfahrungen sagen mir , dass er wenn ich zum Beispiel Abends ein Brot(ca 2BE)  mit Fett esse er die gleiche Menge Insulin benötigt wie wenn ich für 2BE Traubenzucker esse. Der einzige Unterschied ist der Zeitraum in welchem er das Insulin benötigt. Bei Fett braucht er es später oder über einen längeren Zeitraum verteilt, weil die Verdauung länger braucht es ins Blut zu schleusen.
Daher verstehe ich diesen Zusammenhang nicht mit der Erhöhung oder Verringerung des Insulins bei gleicher BE-Menge und trotzdem sollen am Ende die gleichen guten Werte vorhanden sein.

Offline diotmari

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Re: Wurstsemmel
« Antwort #22 am: Oktober 12, 2007, 09:25 »


... BZ >150 verzögert den Magen-Transit (BZ <70 beschleunigt ihn) und da würde ich schon meinen DEA anpassen.
Oder man macht das anders und bringt seinen BZ erstmal mit BE oder IE in den Normbereich, das geht auch.


Oops, wieder was neues zu lernen! Das mit dem Magentransit hätt ich schon noch mal genauer erklärt bekommen!
Bisher hab ich das so gehandhabt, daß ich bei ungünstigem BZ einfach die 1-2 i.E Korrektur in den Bolus zugebe, oder bei niedrigem einfach abziehe. Wieso verzögert höherer BZ die Magenentleerung?

Viele Grüße
Dietmar
Mitnichten hat Gott sich schweigend zurückgezogen oder ist gar tot!
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DF

Schnurble

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Re: Wurstsemmel
« Antwort #23 am: Oktober 12, 2007, 09:27 »
Hi,

Zitat
hmm ich versteh noch nicht so ganz warum für die gleiche BE - Zahl mal bis zu 25% mehr Insulin notwendig sein soll!


Ich glaube das hat etwas damit zu tun, dass höhere Insulindosen länger/langsamer wirken, und bei einem höheren GI braucht man ja auch eine längere Wirkzeit.

Ich gebe allerdings meist einen verzögerten Bolus für fettreiche Sachen statt einen höheren Bolus...
Habe zwar schon manchmal festgestellt, dass ich gerade nach größeren fettreichen Mahlzeiten nachkorrigieren musste, aber da müsste ich in Zukunft mal mehr drauf achten, ob es evtl. nicht auch bloß ein Schätzfehler war. Je größer eine Mahlzeit ist, desto größer die Chance, daneben zu liegen beim Schätzen...

LG,
Anja

Offline klausing

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Re: Wurstsemmel
« Antwort #24 am: Oktober 12, 2007, 09:41 »
Zitat
Ich glaube das hat etwas damit zu tun, dass höhere Insulindosen länger/langsamer wirken, und bei einem höheren GI braucht man ja auch eine längere Wirkzeit.
Das erklärt nur die Verschiebung der Wirkzeiten aber nicht die Veränderung des Verhältnisses von gegessenen BE zu IE!

Nach Deiner Logik müsste ich bei höherem GI mehr Insulin spritzen, weil höhere Dosen die Wirkzeit verlängern. Dann würde folgendes passieren. Du knallst direkt in die Hypo, weil Dein Insulin schon wirkt während noch gar kein Zucker von der Verdauung geliefert wurde. Diese läuft ja auf Grund des Fettanteil langsamer. Nun gleicht die Leber dies aus.
Danach kommt dann so langsam Dein Zucker von der Verdauung ins Blut. Der Blutzuckerhaushalt gleicht sich wieder aus. Gegen Ende der Verdauung stimmen dann Zuckerzufuhr und Wirkung des Insulin wahrscheinlich annähernd wieder über ein.

Aber die Gefahr einer Hypo am Anfang ist doch extrem hoch. Zumindest habe ich das während meiner Reha so gelernt. In so fern halte ich so etwas für gefährlich.
Zitat
Habe zwar schon manchmal festgestellt, dass ich gerade nach größeren fettreichen Mahlzeiten nachkorrigieren musste,.... bloß ein Schätzfehler war.

Bei fettreichen Mahlzeiten gebe ich die Hälfte am Anfang und die andere Hälfte am Ende. Funktioniert bei mir prima. Ein Nachkorrigieren ist da nicht notwendig. Das mag aber bei jedem unterschiedlich sein und auch von der Art des Insulins abhängig sein. Die Gesamtmenge des benötigten Insulins ändert sich aber nicht.

Offline diotmari

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Re: Wurstsemmel
« Antwort #25 am: Oktober 12, 2007, 10:13 »


Bei fettreichen Mahlzeiten gebe ich die Hälfte am Anfang und die andere Hälfte am Ende. Funktioniert bei mir prima.


Ich mache das ähnlich, allerdings unter einem erweiterten Aspekt (muß das jetzt wieder anpassen, mit meinem neuen Mittagsfaktor...): Ich gebe mir Mittags mein Analog mit einem SEA von 10-15 min. für 3 KHE. Wenn ich dann satt bin ist es gut, wenn ich doch mehr essen möchte (heute ist Pasta-Tag!!!), gibt es den Rest nach dem Essen. Quasi als Ersatzantwort auf die 2 Phasen der gesunden BSD. Habe das so bei Pommes ausprobiert und es scheint für mich für alle Mittagsmahle zu funktionieren - unabhängig vom GI!

Viele Grüße
Dietmar
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Offline Joerg Moeller

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Re: Wurstsemmel
« Antwort #26 am: Oktober 12, 2007, 10:19 »

Daher verstehe ich diesen Zusammenhang nicht mit der Erhöhung oder Verringerung des Insulins bei gleicher BE-Menge und trotzdem sollen am Ende die gleichen guten Werte vorhanden sein.


Ich hab nachgehakt: das ist nicht das optimale Vorgehen (das wäre nämlich die Anpassung von SEA/DEA), sondern ein Würgaround für den Fall, daß man nicht mindestens 50% des SEA/DEA einhalten kann.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Wurstsemmel
« Antwort #27 am: Oktober 12, 2007, 10:32 »

Bisher hab ich das so gehandhabt, daß ich bei ungünstigem BZ einfach die 1-2 i.E Korrektur in den Bolus zugebe, oder bei niedrigem einfach abziehe.


Jein. Das mit dem Zugeben ist schon okay, aber abziehen ist das eigentlich nicht, sondern du isst dann z.B. 1+4 BE (Eine zur Korrektur, die nicht mit Insulin abgedeckt wird und 4 normal, die abgedeckt werden). Das Optimum wäre dann erst den BZ mit BE anzuheben und dann für die Mahlzeit zu spritzen und zu essen. Da das aber oft nur schwer in den Alltag zu integrieren ist kann man das auch so zusammenfassen, wie du es machst.

Zitat
Wieso verzögert höherer BZ die Magenentleerung?


Das reguliert u.a. die BSD über die Sekretion von GIP (Gastric inhibitory polypeptide). Wenn der BZ zu hoch ist wird mehr davon ausgeschüttet, weil es dann ja nicht nötig ist schnell an die Glucose aus der Mahlzeit zu kommen.
Umgekehrt natürlich bei niedrigem BZ
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Offline Corinna

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Re: Wurstsemmel
« Antwort #28 am: Oktober 12, 2007, 21:17 »

hmm ich versteh noch nicht so ganz warum für die gleiche BE - Zahl mal bis zu 25% mehr Insulin notwendig sein soll! Der BE-Faktor ist doch nicht anders nur weil ich schnelle BE esse. Dann werden vielleicht die pp-Werte besser, aber danach würde ich in die Hypo rutschen, weil für den Rest des Insulin keine Kohlenhydrate mehr im Blut sind.

Hingegen wenn ich eine "Fettbemme" esse, dann spritze ich auch später, weil ich sonst direkt in der Hypo landen würde weil die Kohlehydrate beträchtlich langsamer aufgenommen werden als wenn ich nur eine "Bemme" esse.

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Also, ich kenne das Wort Bemme ehrlich gesagt nicht...  :'( ;)
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann kann es sein, dass höhere pp-Werte sich eventuell auch noch länger als 3 Stunden hinziehen, zumindest wurde das für zu gering eingehaltene DEAs gesagt, aber dem pp ist es ja eigentlich auch egal, ob er nun von zu wenig DEA oder zu hohem GI erhöht wurde. Und daher könnte ich mir erklären, warum man einfach mehr gibt.


Meine bisherigen Erfahrungen sagen mir , dass er wenn ich zum Beispiel Abends ein Brot(ca 2BE)  mit Fett esse er die gleiche Menge Insulin benötigt wie wenn ich für 2BE Traubenzucker esse. Der einzige Unterschied ist der Zeitraum in welchem er das Insulin benötigt.


War es bei dir nicht so, dass deine BSD auch noch etwas Insulin produziert?
Jedenfalls ist es so, dass eine gute Basalrate (ob nun vom eigenen Körper oder künstlich) einiges aushält, so auch etwas erhöhte Werte wieder in den Normalbereich bringt. So würde ich mir zumindest erklären, warum du für ein Brot mit Fett genauso viel Insulin brauchst, wie für Traubenzucker, denn eigentlich solltest du für Traubenzucker weniger brauchen.
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Offline Corinna

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Re: Wurstsemmel
« Antwort #29 am: Oktober 12, 2007, 21:18 »

Ich gebe allerdings meist einen verzögerten Bolus für fettreiche Sachen statt einen höheren Bolus...


Hey Anja, nicht dass wir uns missverstehen: es ging darum einen höheren Bolus für BEs mit hohem GI, also eben wenig Fett.
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