Autor Thema: 21. Essener Daibetiker-Tag  (Gelesen 5345 mal)

Offline MaKe

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21. Essener Daibetiker-Tag
« am: Oktober 25, 2007, 07:56 »
Hallo,

am Samstag, 10 November 2007 findet in der Zeit von 13:00 - 17:00 der 21. Essener Diabetiker-Tag statt.
Ort der Veranstaltung ist der Saalbau Essen, RWE-Saal, Hyssenallee 53, 45128 Essen.

Weitere Infos gibt es >>>hier<<<

Viele Grüße
Mathias   :)
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Offline Joerg Moeller

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Re: 21. Essener Daibetiker-Tag
« Antwort #1 am: Oktober 25, 2007, 20:41 »
Ich werd da auch sein, aber schon morgens. Da ist die Ärztefortbildung und da laufen die für mich interessanten Vorträge :zwinker:
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Offline MaKe

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Re: 21. Essener Daibetiker-Tag
« Antwort #2 am: Oktober 26, 2007, 05:47 »
Hi Jörg,


Ich werd da auch sein, aber schon morgens. Da ist die Ärztefortbildung und da laufen die für mich interessanten Vorträge :zwinker:


nicht dass ich zu meinem jetztigen Kenntnisstand meinen würde es käme für mich in Frage, aber kann man denn so einfach zu den Fachvorträgen hingehen?
Oder kommst du aus dem Bereich und hast einen "Darf-Ausweis" ?  ???

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Offline Joerg Moeller

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Re: 21. Essener Daibetiker-Tag
« Antwort #3 am: Oktober 26, 2007, 13:54 »
Ich bin da bis jetzt noch nicht kontrolliert worden, aber dürfen darf ich schon (ich bin ja Krankenpfleger).
Allerdings sollte man da schon ein fundiertes Basiswissen haben, wenn man nicht nur Bahnhof verstehen will. Das richtet sich ja an Mediziner, von denen man die Grundlagen in Physiologie und (Patho)biochemie schon erwarten kann.
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Offline Matthias Widner

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Re: 21. Essener Daibetiker-Tag
« Antwort #4 am: November 07, 2007, 10:35 »
Könnt ja mal berichten, wie und was die Vorträge waren. Vorletzte Woche bin ich nämlich in Rostock in einen Diabetestag reingerutscht (was man während der Prüfungsphase alles nicht mitbekommt ;) ) und die Vorträge für die Ärzte waren wirklich gut. Wäre gespannt ob es eine Ausnahme war oder öfter so ist, da ich schon paar Mal "typische" - bitte nicht krumm nehmen - "Patientenvorträge gehört habe, die weder Sach- noch Rhetorikkompetenz versprühten.
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Offline Joerg Moeller

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Re: 21. Essener Daibetiker-Tag
« Antwort #5 am: November 08, 2007, 01:24 »
Nach Essen fahre ich schon seit dem ersten Diabetes-Forum (so heißt die Veranstaltung für Mediziner, die heuer zum vierten Mal stattfindet). Und verglichen mit der Ärzte Fortbildung auf der Diabetika bei uns in GE sind die ein Essen eigentlich immer sehr hochklassig. (Naja, bis auf den Ausrutscher letztes Jahr, als Prof. Schatz das Rimonabant in höchsten Tönen gelobt hat).

Das Programm dieses Jahr:

Zitat
09.00 – 09.15 Uhr Begrüßung
Vorsitz Dr. M. Huptas

09.15 – 10.00 Uhr Makroangiopathische Diabeteskomplikationen aus gefäßchirurgischer Sicht
Prof. K. Balzer
Evangelisches Krankenhaus Mülheim/Ruhr

10.00 – 10.45 Uhr Makroangiopathische Komplikationen aus kardiologischer Sicht
Priv.-Doz. Dr. H. Eggebrecht
Klinik für Kardiologie der Uni Essen

10.45 – 11.30 Uhr PAUSE - Besuch der Industrieausstellung
Vorsitz Dr. R. A. Bierwirth

11.30 – 12.15 Uhr Sinn und Unsinn der Labordiagnostik bei Diabetes mellitus und Metabolischem Syndrom
Dr. Chr. Berg,
Klinik für Endokrinologie der Uni Essen

12.15 – 13.00 Uhr DPP-4-Inhibitoren in der Typ 2-Therapie – eine erste Bilanz
Prof. R. Göke
Klinikum der Uni Marburg

13.00 – 14.00 Uhr MITTAGSPAUSE und Imbiss


Und für den öffentlichen Teil:
Zitat
Thema:
Teil 1: DIABETES UND PUBERTÄT

13.15 – 13.30 Teens und Trends und Diabetes – Therapielösungen
Dr. N. Treptau
Klinik für Neonatologie, Kinder- und Jugendmedizin, Elisabeth-Krankenhaus

13.30 – 13.45 Freizeit mit Pfiff und das Insulin im Griff
Dr. W. Kömen
Kinder- und Jugendarztpraxis Borbeck

13.45 – 14.00 Uhr Diabetes auf Reisen – ein Erfahrungsbericht
T. Freienstein
Deutscher Diabetiker Bund, Arbeitskreis Jugend, Insulinpumpe und Typ 1

Teil 2: Erwachsenenmedizin

14.15 Uhr Begrüßung
Dr. Birgit Tillenburg

14.30 Uhr Neues aus der Sozialmedizin (Berufswahl, Führerschein, Schwerbehinderung)
Ulla Gastes

15.00 Uhr Moderne Techniken zur Früherkennung des Herzinfarkt- und Schlaganfallrisikos - Vorteile für Diabetiker?
Dr. Christoph Jensen

15.30 Uhr Pause

15.45 Uhr Diabetes im Gespräch
Mit Gästen aus Sport, Medizin und vom Jakobsweg
Gerhard Uphoff, Ulla Timmers-Trebing,
Dr. Birgit Tillenburg

16.15 Uhr Neue Medikamente: Alles besser oder was? Eine kritische Bewertung der neuen Medikamente
Dr. Benno Schulze Schleppinghoff


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Offline Matthias Widner

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Re: 21. Essener Daibetiker-Tag
« Antwort #6 am: November 08, 2007, 09:33 »
Spontan wäre das für mich der interessanteste Beitrag:

13.45 – 14.00 Uhr Diabetes auf Reisen – ein Erfahrungsbericht
T. Freienstein
Deutscher Diabetiker Bund, Arbeitskreis Jugend, Insulinpumpe und Typ 1

gefolgt von:

11.30 – 12.15 Uhr Sinn und Unsinn der Labordiagnostik bei Diabetes mellitus und Metabolischem Syndrom
Dr. Chr. Berg,
Klinik für Endokrinologie der Uni Essen
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Re: 21. Essener Daibetiker-Tag
« Antwort #7 am: November 08, 2007, 13:44 »

Spontan wäre das für mich der interessanteste Beitrag:


Tja, dann komm halt mal vorbei :zwinker:
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Re: 21. Essener Daibetiker-Tag
« Antwort #8 am: November 10, 2007, 21:30 »
Ich war bis 13:00 Uhr da und hier mal eine Kurzzusammenfassung (zu Fachbegriffen: bitte fragen, mir geht das so wie ich es schreibe einfach leichter von der Hand):

1. Makroangiopathie - Gefäßchirurgisch
Primärziel ist die Revaskularisierung (Wiederherstellung des Blutflusses) um so eine Amputation zu vermeiden. Die Ziele der St. Vincenz-Deklaration (Amputationsrate um 50% zu senken) wurde nicht erreicht, eher im Gegenteil. Hauptgrund ist, daß der Gefäßchirurg zu spät hinzugezogen wird. In der Gefäßchirurgie in Mühlheim (http://www.evkmh.de/gefaesschirurgische_klinik.html) landen die Pat. im Schnitt 32 Wochen nach Verdachtsdiagnose (gesamt=2 Tage bis 54 Wochen). Mehr als 50% der Pat. kommen direkt vom Hausarzt, nur 10% vom Diabetologen.
Als Verfahren stehen in erster Linie Minimalinvasive Eingriffe an (die aber für das betroffene Gefäß alles andere als "minimal" seien), konventionelle Eingriffe erst in zweiter Linie, wenn es nicht anders geht. Minimalinvasiv wäre z.B. die Stent-Einlage oder die Katheterdilatation, bzw. die Lysetherapie mit einem Fogarty-Katheter.
Konventionell wäre z.B. die Bypass-Mathode.
Unverzichtbar zur Prophylaxe sind der Nikotinverzicht (war ja klar), mehr Bewegung und eine möglichst optimale Stoffwechseleinstellung.
Diagnostik möglichst ohne Kontrastmittel, um die Nieren nicht zu schädigen (entweder über spezielle CT-Verfahren oder mit Kohlendioxid als Kontrastmittel)

2. Makroangiopathie - Kardiologisch
Herzereignisse zählen zu den Haupttodesursachen bei Diabetikern, Diagnostik hat sich gewandelt weg vom Belastungs-EKG hin zur direkten Koronarkalk-Messung im CT (http://www.klinik.uni-frankfurt.de/zrad/diagnostik/f_herz_02.shtml), weil es das schonendste Verfahren ist. Lang und breit wurde über die Vorzüge von Medikamentenbeschichteten Stents (http://de.wikipedia.org/wiki/Stent) gegenüber herkömmlichen Stents berichtet. Letztere setzen sich früher wieder zu, scheinen aber weniger tödliche Endpunkte aufzuweisen, wenn man die Langzeitbeobachtungen heranzieht. Was wann sinnvoll ist sollte immer anhand der akuten Lage entschieden werden.

3. Sinn und Unsin bei Labordiagnostik für DM2 mit metabolischem Syndrom
Goldstandard ist immer noch die Abklärung nach den ATP III -Kriterien (http://www.medicoconsult.de/wiki/Metabolisches_Syndrom siehe unter "Diagnostik"). HbA1c ist unverzichtbar und sollte <7 sein (Intervetionsgrenze nach den DDG-Leitlinien), besser noch unter 6 ( :winke: 5er-Club :winke: )
HDL-Cholesterin soll >40 sein, LDL dafür <100, besser noch <70. Blutdruck <130/80, besser noch <120/80
Statine sind daher das Mittel der Wahl grundsätzlich für jeden Diabetiker, unabhängig davon wo er gerade steht (das waren ja auch die Ergebnisse der Heart-Protection-Study, wenn ich mich recht erinnere)
C-Peptid ist ein verzichtbarer Routine-Parameter und sollte speziellen Fragestellungen vorbehalten sein. Interessanter da schon die Bestimmung des Proinsulins zur Prognose und um die momentane Resistenzlage abschätzen zu können. Auf den BZ hat Proinsulin nur ca. 10-20% der Wirkung von Insulin, auf die Fetteinlagerung wirkt es hingegen zu 100% und hat auch sonst noch schädigende Einflüße. (Anmerkung von mir: also früh mit einer Insulinsparenden Therapie beginnen, dann schüttet die Betazelle auch nicht so vielProinsulin aus).
In der Uniklinik wird dazu noch der HOMA-Index bestimmt (http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/h/HOMA-Index.htm)
[urlhttp://www.labtestsonline.de/tests/hs_CRP.html?lnk=3]hsCRP[/url],  Adiponektin, PAI-I (Plasminogen Activator Inhibitor type I) und Interleukin 6 werden dagegen eher als weniger nötig angesehen, weil die eh kaum bis gar nicht beeinflussbar sind.

4. Fortschritte in der GLP-1 Forschung
Hier bei uns sind da derzeit Byetta (=Exenatide; synthetisches GLP-1 Analogon) und Sitagliptin (Januvia, DPP-IV Hemmer) im Einsatz. Das nächste Gliptin steht schon unter dem Handelsnamen "Galvus" in den Startlöchern und nächstes Jahr soll noch ein drittes als Kombinationspräparat hinzukommen (Gliptin+Metformin).
Während unter Byetta auch signifikante Gewichtsabnahmen zu verzeichnen sind ist das bei den DPP-IV-Hemmern eher verhalten. Dafür haben die aber auch nicht solche Nebenwirkungen (Übelkeit, weil das Exenatide einen bestimmten Nervenplexus reizt, der darauf mit Übelkeit reagiert. Hat also nichts mit der verlangsamten Magen-Darm-Passage zu tun).
Die in der Presse erwähnten aktuten Pankreatiden unter Byetta sind nicht zweifelsfrei zuordnenbar. Einige davon traten bei Alkoholikern auf, andere bei Gallensteinen. (Der Vortragende Prof. Rüdiger Göke aus Marburg und sein Bruder Burkhard Göke aus München zählen übrigens zu den Pionieren der GLP-1 Forschung, auch wenn die Amis damit schneller auf dem Markt waren)
Anders als z.B. Glitazone brauchen Gliptine keine Kumulationsphase, d.h. sie wirken sofort und die Absenkung des Nüchtern-BZs sei schon nach einer Woche zu beobachten. Wenn nicht liegt das oft daran, daß sie nur morgens genommen werden; ein Umsetzen auf Abends würde dann den Aha-Effekt bringen.
Beides - Exenatide und Gliptine - wirken nur Glucoseabhängig. Also ohne zusätzliches Insulin oder insulinotrope Antidiabetika käme es auch nicht zu Hypos.
GLP-1 hat auch positive Auswirkungen auf die Betazellmasse, die darunter zunimmt und gleichzeitig den Zelltod der Betazellen hinauszögert (Betazell-Protektive Eigenschaft)

Fazit: für mich hat es sich wieder gelohnt, auch wenn es morgens Katzen geregnet hat :zwinker:
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Re: 21. Essener Daibetiker-Tag
« Antwort #9 am: November 10, 2007, 21:54 »

IFazit: für mich hat es sich wieder gelohnt, auch wenn es morgens Katzen geregnet hat :zwinker:


d. h. es war Alf-Wetter.  ;D

Entschuldigung das musste jetzt einfach sein.

Grüßle

Norbert