Brisbane/Australien und Taipeh/Taiwan – Für Menschen mit Typ-II-Diabetes- mellitus, die sich für Jogging, Radfahren oder andere Sportarten nicht erwärmen können, könnte Tai Chi Chuan, das traditionelle chinesische Schattenboxen, eine Möglichkeit sein, ihren Blutzucker zu stabilisieren.
Die langsamen Bewegungsabläufe beim Tai Chi Chuan wirken für Außenstehende nicht unbedingt sportlich, sie fördern jedoch die Beweglichkeit und verbrauchen Kalorien, sodass Sportmediziner sie als mäßige sportliche Tätigkeit einstufen, welche Diabetologen allen Menschen mit Typ-II-Diabetes-mellitus (und jenen mit Prädiabetes) empfehlen. Zwei Studien im British Journal of Sports Medicine (Onlineausgaben) zeigen, dass die Sportart durchaus ein präventives Potenzial hat.
In einer Studie aus Taiwan wurden 30 Personen mit Typ-II-Diabetes-mellitus in 37 Übungen des Schattenboxens eingeführt. Nach dem 12-wöchigen Trainingsprogramm - drei Stunden pro Woche – hatte sich der Hämoglobinwert der Diabetiker von 7,59 Prozent auf 7,16 Prozent gebessert und damit der Grenze von sieben Prozent angenähert, die viele Diabetologen für ausreichend halten. Die Übungen verdoppelten außerdem die Konzentration von Interleukin-12, einem Zytokin der Immunabwehr, dem positive Eigenschaften zugeschrieben werden. Die Konzentration von Interleukin-4, das bei allergischen Reaktionen eine Rolle spielt, wurde hingegen gesenkt.
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