Autor Thema: Niedriger 1c als Risikofaktor in der Schwangerschaft  (Gelesen 9658 mal)

Offline Vivian

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Re: Niedriger 1c als Risikofaktor in der Schwangerschaft
« Antwort #10 am: August 27, 2008, 10:37 »
Danke Joa!  :)

Ich war schon wieder voller Selbstzweifel nach dem Motto: "Wie det machst - machstet falsch.."  :staun:

Grundsätzlich denke ich aber auch... so lange keine großen Abweichungen nach oben oder unten bemerkt werden... weitermachen. Und das mach ich jetzt auch erst mal so.

Flitterwochen denke ich schon, dass ich da zur Zeit drin bin, weil die Werte einfach unheimlich stabil sind. Ich habe wirklich keine BZ-Spitzen oder starke Abfälle. Also muss es wohl daran liegen...

Kann eigentlich der Arzt das genauer bestimmen an irgendeinem Faktor, ob man noch in der Flitterphase ist? Oder ist das wirklich mehr so eine Gefühlssache bzw. offensichtliche Angelegenheit, weil die Werte einfach schön sind?

LG, Viv

Offline Joerg Moeller

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Re: Niedriger 1c als Risikofaktor in der Schwangerschaft
« Antwort #11 am: August 27, 2008, 11:07 »
Die bekommt man schon später mit, ich habe damals beim BGAT gelernt alles unter 30 mg/dl führt zum umkippen.

Auch nicht generell. Mein niedrigster war 26 und den hab ich nichtmal gemerkt. Ist nur aufgefallen, weil das Labor (ich lag zu der Zeit im KH) Alarm geschlagen hat. Und die haben den ja mit ihrem Laborgerät gemessen.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Niedriger 1c als Risikofaktor in der Schwangerschaft
« Antwort #12 am: August 27, 2008, 11:22 »
Kann eigentlich der Arzt das genauer bestimmen an irgendeinem Faktor, ob man noch in der Flitterphase ist? Oder ist das wirklich mehr so eine Gefühlssache bzw. offensichtliche Angelegenheit, weil die Werte einfach schön sind?

Rein theoretisch könnte man das mit einer C-Peptid-Bestimmung messen. C-Peptid fällt bei jedem einzelnen Insulinmolekül an, daß der Körper bildet. Es hält aber länger als das Insulinmolekül selbst und deshalb ist eine C-Peptid-Messung genauer als eine Insulin-Messung, wenn man Aussagen über die Restsekretion machen will.

Um die Sache mit dem Zielwert mal zu konkretisieren: Der Zielwert ist der Wert, den man als Durchschnittswert erreichen will. Er liegt in der Mitte des Zielbereichs. Der Zielbereich ist wiederum der Bereich, in dem man weder mit BE noch mit Insulin eingreift um den BZ zu korrigieren.

Er sollte nicht zu niedrig liegen, damit man bei einer falsch eingeschätzen Korrektur nicht gleich in einer Hypo landet. Und die kann - wie von Anja beschrieben - schon mal deutlich unangenehmer ausfallen als "Ach, ich sollte mal wieder einen Happen essen"
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Offline Llarian

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Re: Niedriger 1c als Risikofaktor in der Schwangerschaft
« Antwort #13 am: August 27, 2008, 11:43 »
Die bekommt man schon später mit, ich habe damals beim BGAT gelernt alles unter 30 mg/dl führt zum umkippen.
Auch nicht generell. Mein niedrigster war 26 und den hab ich nichtmal gemerkt. Ist nur aufgefallen, weil das Labor (ich lag zu der Zeit im KH) Alarm geschlagen hat. Und die haben den ja mit ihrem Laborgerät gemessen.
Mein niedrigster gemessener war 21mg/dl. Auch nicht gemerkt, sondern beim zufälligen Messen unterwegs festgestellt.

Und wenn die beim BGAT sagen, "bei allem unter 30", dann haben die diabetologisch wohl einige Jahre verpaßt, denn daß nicht der Blutzucker ausschlaggebend ist, sondern der Glukosegehalt des Gewebes ist nun wirklich nicht mehr neu... oder sollte es zumindest unter Medizinern nicht sein.

Grüße
Anja

Offline Vivian

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Re: Niedriger 1c als Risikofaktor in der Schwangerschaft
« Antwort #14 am: August 27, 2008, 12:03 »


Rein theoretisch könnte man das mit einer C-Peptid-Bestimmung messen. C-Peptid fällt bei jedem einzelnen Insulinmolekül an, daß der Körper bildet. Es hält aber länger als das Insulinmolekül selbst und deshalb ist eine C-Peptid-Messung genauer als eine Insulin-Messung, wenn man Aussagen über die Restsekretion machen will.

Ah - ok - danke schön!  :)

Zitat
Um die Sache mit dem Zielwert mal zu konkretisieren: Der Zielwert ist der Wert, den man als Durchschnittswert erreichen will. Er liegt in der Mitte des Zielbereichs. Der Zielbereich ist wiederum der Bereich, in dem man weder mit BE noch mit Insulin eingreift um den BZ zu korrigieren.

Juti - dann hatte ich einfach die falschen Begrifflichkeiten gewählt. Demnach hab ich dann nen Zielwert von 100!   ;D

Zitat
Er sollte nicht zu niedrig liegen, damit man bei einer falsch eingeschätzen Korrektur nicht gleich in einer Hypo landet. Und die kann - wie von Anja beschrieben - schon mal deutlich unangenehmer ausfallen als "Ach, ich sollte mal wieder einen Happen essen"

Jop - schon klar. Ist mir zwar noch nicht passiert - aber ich bin mir der Risiken bewusst. Aber da wir das Missverständnis ja aufgeklärt haben darf ich so weitermachen, ja?  :rotwerd:

LG, Viv

Offline Joerg Moeller

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Re: Niedriger 1c als Risikofaktor in der Schwangerschaft
« Antwort #15 am: August 27, 2008, 19:26 »
Aber da wir das Missverständnis ja aufgeklärt haben darf ich so weitermachen, ja?  :rotwerd:

Viv, du kannst grundsätzlich alles so machen wie du es für richtig hältst. In so einem Forum wie hier kann es natürlich immer mal kritische Gegenmeinungen geben, aber die sollen dich nicht zu irgendwas bekehren oder dir Vorschriften machen á la "Mach das so wie ich sage oder du bist hier unten durch".

Egal wie du's machst und egal mit welchem Ergebnis: in erster Linie bist du Vivian der Mensch und nicht Vivian die Diabetikerin.

Ich verstehe die Gegenmeinungen auch eher als so eine Art Ausdruck der Sorge, die man sich um dich macht. Wenn man der Meinung ist jemand gefährdet sich durch sein Handeln und dann nichts sagt, dann hat man irgendwie das Prinzip der menschlichen Gemeinschaft nicht begriffen. (Wenn man ihm allerdings eine Gehirnwäsche verpasst, bis er - entgegen seiner Überzeugung - das tut, was man von ihm wll allerdings auch)
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Offline Joa

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Re: Niedriger 1c als Risikofaktor in der Schwangerschaft
« Antwort #16 am: August 27, 2008, 20:46 »
Moin Anja,

Zitat von: Llarian
... daß nicht der Blutzucker ausschlaggebend ist, sondern der Glukosegehalt des Gewebes ist nun wirklich nicht mehr neu... oder sollte es zumindest unter Medizinern nicht sein.
ja, soweit es den Glukosegehalt des cerebralen Gewebes betreffen tut, aus dem die Nerven des Gehirns den wesentlichen Treibstoff erhalten.
Die ausreichende cerebrale Glukoseversorgung laesst sich sehr praezise mit dem arteriellen BZ korreliere. Und da ist alles ab 50 'ne Hypo mit beginnenden nervoesen Ausfaellen.

Wer bei welchem Wert umkippt ist individuell unterschiedlich. Bei bestehender Fehlschaltung der CPU kann das ohne jede Vorwarnung wohl schon bei praehypoglykaemischer Glukosekonzentration vorkommen.

Wie ER sagte, wer als Diabetiker noch nie abgekippt ist, wird das wohl auch nicht mehr befuerchten muessen.

Da fehlt es halt an dem entsprechemde Bug in der Firmware.

Gruss
Joa   
« Letzte Änderung: August 28, 2008, 19:39 von Joa »
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Offline Llarian

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Re: Niedriger 1c als Risikofaktor in der Schwangerschaft
« Antwort #17 am: August 27, 2008, 22:00 »
Wie ER sagte, wer als Diabetiker noch nie abgekippt ist wird das wohl auch mehr befuerchten muessen.
Habe ich auch so von IHM gehört... und dann hat es mich nach 28 Jahrne DM doch umgehauen.
In der Medizin sind absolute Aussagen manchmal "schwierig".

Grüße
Anja

Offline Joa

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Re: Niedriger 1c als Risikofaktor in der Schwangerschaft
« Antwort #18 am: August 28, 2008, 15:39 »
Einzelfall oder schon oefter?

Gruss
Joa
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Offline Llarian

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Re: Niedriger 1c als Risikofaktor in der Schwangerschaft
« Antwort #19 am: August 28, 2008, 22:01 »
Einzelfall oder schon oefter?
Bewußtlos einmal, aber danach einige Male ziemlich weit weg, also einmal Notarzt mit Glukose i.v., einmal, weil an der Uni komplett zusammengesackt, in die Notaufnahme, Gukose und eine Nacht dabehalten, zweimal Glukagon bei deutlicher Weggetretenheit. Glukagon brauchte dann auch eine ganze Weile, bis ich wieder "da" war.

Grüße
Anja