Autor Thema: Antikörper bei Diabetes  (Gelesen 3659 mal)

Offline Wildkirsche

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Antikörper bei Diabetes
« am: Februar 10, 2009, 16:43 »
Hallo,
bei mir wurden vor kurzem viel zu hohe GAD-Antikörper (>1200) bestimmt, sodass es sein kann, dass ich irgendwann auch Diabetes bekomme.
Da ich generell an Hintergründen interessiert bin (vor allem da ich schon zwei Autoimmunerkrankungen habe), wollte ich mal hier nachfragen, ob mir jemand Genaueres zu den Antikörpern, die bei DM1 auftreten können, erklären kann.

Also da wären erstmal die Antikörper gegen die Glutamatdecarboxylase. So wie ich das bisher verstanden habe, greifen die AK das Enzym GAD an und verhindern, dass Glutamat im Körper abgebaut wird. Glutamate sind Salze/Ester der Glutaminsäure. Was das bedeutet ist mir soweit auch klar, da ich Chemie studiere (Ich habe jedoch keine Ahnung von Biologie und noch keine Ahnung von Biochemie.). Aber was haben die Glutaminsäure bzw. die Glutamate mit dem "Zuckerstoffwechsel" also mit Diabetes zu tun?

Weiterhin gibt es ja noch die AK gegen die Tyrosinphosphatase. Kann mir auch jemand sagen, was das Tyrosinphosphat genau ist, was es im Körper bewirkt und was das Ganze mit Diabetes zu tun hat?

Die beiden anderen Antikörper habe ich - glaub ich jedenfalls - soweit verstanden. Einmal sind das ja noch die Insulin-AK, welche wohl das gebildete bzw. gespritzte Insulin angreifen und es zerstören und somit die Wirksamkeit herabsetzen. Diese AK komme bei erwachsenen DMlern aber nur selten vor.
Und die Inselzellantikörper greifen die Zellen der Bauchspeicheldrüse an, die das Insulin produzieren.

Versteht mich bitte nicht falsch - ich will keine hochgradigen medizinischen Erklärungen... Ich suche lediglich ein paar mehr Informationen, mit denen ich so ungefähr verstehen kann, was bei mir im Körper los ist.

Außerdem bin ich noch auf der Suche nach einem guten Diabetes-Ratgeber, der auch auf Hintergründe eingeht. Das Buch sollte aber dennoch für Laien verständlich sein. Vielleicht kennt ja jemand von euch das Buch "Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis". Ein Diabetesbuch auf diesem Niveau wäre klasse :ja:.

Würde mich über Antworten freuen.

Offline Joa

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Re: Antikörper bei Diabetes
« Antwort #1 am: Februar 10, 2009, 20:14 »
Also da wären erstmal die Antikörper gegen die Glutamatdecarboxylase. So wie ich das bisher verstanden habe, greifen die AK das Enzym GAD an und verhindern, dass Glutamat im Körper abgebaut wird. Glutamate sind Salze/Ester der Glutaminsäure. Was das bedeutet ist mir soweit auch klar, da ich Chemie studiere (Ich habe jedoch keine Ahnung von Biologie und noch keine Ahnung von Biochemie.). Aber was haben die Glutaminsäure bzw. die Glutamate mit dem "Zuckerstoffwechsel" also mit Diabetes zu tun?

Google helps.  :zwinker:

Glutaminsäuredecarboxylase (GAD) wird in den Beta-Zellen der BSD gebildet. Funktion im Stoffwechsel ist unbekannt.
Da die GAD aber halt in den Betas erscheint, machen sich die Antikörper mit Zielrichtung GAD denn auch gleich über Zellstrukturen der Betas selber her.

Tja, und das überleben die denn nicht so lange.  :moser:

Aber vielleicht kann Jörg Deine Fragen spezieller aufdröseln? Was ich mal vermuten möchte.

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Joerg Moeller

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Re: Antikörper bei Diabetes
« Antwort #2 am: Februar 11, 2009, 10:15 »
Aber vielleicht kann Jörg Deine Fragen spezieller aufdröseln? Was ich mal vermuten möchte.

Nicht wirklich. Ich drösel mir sowas immer nur soweit auf bis es meine Frage beantwortet. Und deine Erklärungstiefe hierbei finde ich z.B. völlig ausreichend
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