Mal abgesehen von der sicher spannenden Frage, welchen Studien man trauen kann und welchen nicht: Gibt es denn Beispiele für Substanzen, die nur bei bestimmten Leuten das Krebsrisiko erhöhen, und nicht bei allen
Ja: Zigaretten. Manche rauchen gar nicht ("bestenfalls" passiv) und kriegen Lungenkrebs und andere rauchen ihr Leben lang Kette und kriegen ihn nicht.
Für mich ist das mit diesen Risiken wie ein Zündfunke in einem Mehl-Silo: damit es da zu einer (Staub)Explosion kommt reicht nicht allein das Vorhandensein von Funke und Staub. Es muß auch die richtige Konzentration vorhanden sein. Bezogen auf den Menschen: es reicht nicht die Kombination Noxe und Mensch, es muß auch eine genetische Prädisposition bestehen.
Solange man die nicht testen kann ist es Glücksspiel zu rauchen, Pillen einzuwerfen oder Lantus zu spritzen.
Leuchtet mir nicht ganz ein: Auch wenn ich keinen Krebs vom Rauchen bekommen habe, kann mein Krebsrisiko ja trotzdem erhöht gewesen sein, und umgekehrt.
Bezogen auf Lantus müsste man dann zeigen, durch welchen Mechanismus bestimmte Leute ein höheres Risiko haben als andere, durch Lantus Krebs zu bekommen. Warum das Spritzen eines weiteren Insulins das Krebsrisiko auf einmal senken soll, ist ja auch laut Dr. Mehnert sehr fraglich. Dass Leute, die Lantus spritzen, eine andere genetische Disposition haben sollen, würde ja auch niemand annehmen, außer wenn die Ausprägungen dieser Dispositionen (etwa Übergewicht) Ärzte dazu veranlassen, eher Lantus zu verschreiben.
Mir scheint das Ganze der klassische Fall einer Fehlkorrelation zu sein, solange man keine weniger widersprüchlichen Studienergebnisse hat. Auf der anderen Seite hat mein Diabetologe mir gesagt, er persönlich würde kein Lantus nehmen, hätte er Diabetes. Er verschreibt das Zeug nur...