[sascha2]

Hi,

wie verhält es sich bei viel Sonne bzw. bei hohen Temperaturen ?


So, wie ich es verstanden habe, stellt es sich wie folgt dar:

Durch die Wärme wird der Körper besser durchblutet. Das Insulin gelangt so schneller ans Ziel.
Der Verbrauch sinkt, das Insulin wirkt schneller, ...

Gibt es einen Unterschied zw. Basal und Bolus?

Soviel zur Theorie 


Die Praxis sieht (bei mir ) aber etwas anders aus.

Das Insulin scheint bei mir nicht so wirken, wie "es soll"

Wenn das Insulin "schneller" wirkt, als die KH, sollte doch eine Unterzuckerung das Ergebnis sein, oder?

Bei mir scheint das Insulin einfach zu verpuffen.

Kleiner Exkurs:
Ich habe ein paar Tests mit direkter Sonneneinstrahlung auf die Einstichstelle (unabsichtlich) durchgeführt.
Bei schönem Wetter Insulin gespritzt und den Pelz in die Sonne gehalten.
Keinerlei Insulin-Wirkung festgestellt.

Ich esse z.B. immer das Gleiche zum Frühstück (Mehrkornbrot mit Käse).
Bei 20 Grad Celsius passt der pp-Wert, bei 35 Grad nicht

Letze Woche ein Stück Kuchen, 100 gr --> 2 BE --> 2IE Insulin
Heute ein Stück Kuchen, 100 gr --> 2 BE --> 4 IE Insulin ( ein anderes Stück vom gleichen Kuchen )

Flüssigkeitsmangel kann es eigentlich auch nicht sein.
Ich trinke regelmäßig Wasser, mind. 3l über den Tag verteilt.

Das Insulin wird in Frio-Taschen gelagert, so das eine Überhitzung ausgeschlossen werden kann.


Kann das jemand bitte erklären?

gruß und danke,
Sascha

[Joa]

wie verhält es sich bei viel Sonne bzw. bei hohen Temperaturen ?

So, wie ich es verstanden habe, stellt es sich wie folgt dar:

Durch die Wärme wird der Körper besser durchblutet. Das Insulin gelangt so schneller ans Ziel.
Der Verbrauch sinkt, das Insulin wirkt schneller, ...

Gibt es einen Unterschied zw. Basal und Bolus?

Grundsätzlich führt eine bessere Durchblutung, durch Weitstellen der Gefäße, zu einer schnelleren Resorption (Aufnahme des Insulins aus dem eingespritzten Vorratslager). Sauna- oder Wannenbadeffekt sozusagen.

Ebenso beschleunigen/verstärken sich aber unter Hitze alle Möglichen Stoffwechselprozesse, sicher auch die Resorption ein Stück. Das mag aber individuellen Schwankungen unterliegen und auch mal zu gegenteiligen Ergebnissen führen.

Einen Unterschied zwischen Bolus und Basaldepot sehe ich da auch sehr deutlich.

Eine schnellere Boluswirkung bekommst Du ja meist relativ direkt mit. Eine schnellere Resorption der Basaldosis aber nur bedingt.

So kann es durchaus sein, dass Deine Gegenregulation eine leicht höhere basale Insulinmenge, wegen der schnelleren Resorption in heiß-schwitzigen Tropennächten oder am Tage durchaus noch abfangen kann.

Allerdings verbraucht sich das Depot dann auch schneller, so dass es bei Beibehaltung des "nordischen" Therapieschemas irgendwann zu basalen Lücken kommt, die dann wieder Resistenauswirkungen nach sich ziehen können.

Nun ja.  Soweit ein Versuch, "verpuffendes" Bolusinsulin zu erklären. 

Gruß
Joa