Technische Daten lt. HerstellerTest
Reflexionsphotometrische Bestimmung von Glucose aus frischem Kapillarblut.
Probenvolumen
0.3 µL
Teststreifen/Kassette
Accu-Chek Mobile
Messbereich
0.6-33.3 mmol/L oder 10-600 mg/dL
(kann nicht umgestellt werden)
Messzeit
5 Sekunden
Externer Ausgang
Infrarot-Anschluß zur Kopplung an das Accu-Chek SmartPix
Leistungsquelle
2 x Alkali-Mangan- bzw. Hochenergie-Batterien (1,5 V; Typ AAA, LR 03, AM 4 oder Micro), Pufferbatterie: 3 V Lithium Knopfzelle Typ CR1025
Batterielebensdauer
500 Messungen oder 1 Jahr
Speicher
500 Testergebnisse mit Uhrzeit und Datum, Durchschnittswert für 7, 14 und 30 Tage
Abmessungen
123 x 66 x 28 mm (LxBxH) mit Stechhilfe
Gewicht
150 g mit Batterien, Stechhilfe, Testkassette und Lanzettentrommel
http://www.accu-chek-mobile.de/Schnittstelle
Infrarot-Schnittstelle
Bewertung
Optik: 2
Größe: 2
Handhabung: 1-2
Meßzeit: 1-
Praxistauglichkeit: 2
Service: 1
Gesamturteil:
Accu-Chek verfolgt bei dem neuen Messgerät (Erscheinungsdatum: September2009) ein neues Konzept in Richtung „All-In-One-Gerät“ ohne Messstreifen. Statt einzelner Messstreifen beinhaltet das neue Accu-Chek Mobile nun eine Testkassette welche 50 Messfelder zur Verfügung stellt.
Somit entfällt das Welchseln der Messstreifen und der damit verbundene Abfall.
Weiterhin ist an das Messgerät die neue Stechhilfe Accu-Chek FastClix angekoppelt, so dass man wirklich alles zusammen hat das man zur Bestimmung des Blutzuckers benötigt.
Doch der Reihe nach:
Geliefert wird das Gerät zusammen mit der erwähnten Stechhilfe Fastclix, 2 Lanzettentrommeln a 6 Lanzetten, einer Testkassette mit 50 Testfeldern, einer Kurzanleitung, einer gedruckten ausführlichen Anleitung mit 241 Seiten (!) und einer Anforderungskarte für eine von 2 Schutztaschen.
Laut Accu-Chek Hotline soll es auch demnächst eine Verkaufsversion geben welcher die Testkassette mit den 50 Tests nicht beiligt.
Die Inbetriebnahme des Accu-Chek Mobile ist denkbar einfach: Testkassette einlegen, Schutzfolie von den bereits eingelegten Batterien und dem Display entfernen, Lanzettentrommel in die Fastclix einsetzen und schon kann es losgehen.
Accu-Chek hat dem neuen Mobile auch ein neues menugeführtes Bedienkonzept spendiert, welches ein wenig an ein einfaches Handy erinnert. Das Menu ist sehr einfach und intuitiv gestaltet und man kommt sofort damit zurecht.
Aber auch ältere und technisch wenig versierte Menschen brachen keine Angst zu haben. Wer nicht mehr mit dem Mobile machen möchte, schiebt den Spitzenschutz des Messgerätes zu Seite, schaltet es damit automatisch ein, misst den Blutzucker und schiebt den Spitzenschutz wieder vor um das Gerät damit gleichzeitig auszuschalten.
Einfacher geht es nun wirklich nicht mehr.
Das Stechen mit der angedockten Fastclix und das Messen mit den neuen Messfeldern waren für mich zunächst etwas ungewohnt.
Man kann die Stechhilfe zwar auch leicht abdocken und somit separat benutzen, aber mich interessierte auch das Konzept alles in einer Hand zu haben. Man gewöhnt sich aber sehr schnell daran und wer vorher schon einmal das Accu-Chek Compact benutzt hat, kennt dies ja bereits.
Ein ganz anderes Gefühl ergibt die neue Testkassette welche die Messfelder auf einem durchlaufenden Band bereit stellt.
In leisen Umgebungen gestaltet sich das Geräusch der Transportmechanik vielleicht ein wenig auffällig und damit störend. Hier sehe ich noch Verbesserungspotential auf Seiten des Herstellers.
Ob die Geräusche aber wirklich stören, muss sich jeder selber beantworten. Es dürfte nicht zuletzt davon abhängen in welchen Umgebungen mit welchen Umgebungsgeräuschen man normalerweise seinen Blutzucker misst.
Das Auftragen des Blutes gestaltet sich jedenfalls mit einem ganz anderen Gefühl als ich es bisher gewohnt war.
Musste man bei den bisherigen Messsteifen immer einen kleinen Blutstropfen bilden und diesen dann an die Spitze des Messstreifens führen um ihn dort einsaugen zu lassen, so braucht man das Blut jetzt nur noch auf das bereitgestellte Messfeld zu drücken. Hierzu ist es auch nicht mehr erforderlich einen wohl geformten Tropfen zu liefern, verlaufenes Blut wird ebenso akzeptiert.
Meiner Meinung nach gelingt die Messung nach einer kurzen Umgewöhnung damit sicherer und einfacher als ich es vorher von den schon super gefertigten Messstreifen des Accu-Chek Aviva (Nano) gewohnt war. Auch die benötigte Blutmenge empfinde ich als deutlich geringer.
Die Messzeit ist recht kurz und kommt mit 5 Sekunden bei mir gut hin. Nach erfolgter Messung wird das benutzte Messfeld automatisch in die Kassette transportiert.
Der Hersteller weist hier jedoch ausdrücklich darauf hin, dass sowohl die Stechhilfe mit der Lanzettentrommel als auch das Accu-Chek Mobile mit der Testkassette nicht für die Verwendung unterschiedlicher Personen bestimmt ist, da eine Übertragung von Infektionen nicht ausgeschlossen werden kann.
Das Bedienkonzwept wurde, wie schon erwähnt, auf ein menugestützes System umgestellt.
Einschalten kann man das Mobile entweder durch zur Seite schieben des Spitzenschutzes (dann startet automatisch eine Messung) oder durch 2 sekündiges Festhalten des separaten Ein-/Ausschalters.
Hier erfolgt dann zunächst ein kurzer Displaytest. Im Anschluss wird das Haltbarkeitsdatum der verwendeten Testkassette angezeigt und die noch vorhandene Anzahl an Messungen. Diese Informationen werden per RFID automatisch aus der Testkassette ausgelesen. Damit entfällt auch das händische Codieren beim Wechsel der Testkassette.
Die Menusprache kann aus 15 Sprachen ausgewählt werden und wird beim ersten Einschalten automatisch abgefragt.
Per Menu können dann verschiedene Eintellungen vorgenommen werden, eine Messung gestartet, Messwerte angeschaut, Messwerte an den PC per IrDA gesendet werden und so weiter.
Auch lassen sich, wie schon bei Accu-Chek gewohnt verschiedene Erinnerungen (bestimmte Uhrzeiten, oder 1,2 oder 3 Stunden nach der Messung) einstellen.
Messwerte selbst können nach der Messung markiert werden, es stehen die 4 Möglichkeiten „Allgemein, „vor Essen“, „nach Essen“ oder „Kontrolllösung“ zur Verfügung.
Interessant finde ich noch den Akkustikmodus, indem das Accu-Chek Mobile Statusmeldungen aber auch den aktuell gemessenen Blutzuckerwert per Tonfolge ausgibt. So können auch Sehbehinderte oder gar gänzlich Blinde Menschen das Gerät bedienen.
Ansonsten können verschiedene Systemmeldungen per Ton ausgegeben werden, welche jedoch auch Abschaltbar sind und in der Lautsärke in 5 Stufen einzustellen.
Das OLED-Display selbst leuchtet gelb und ist meiner Meinung nach recht kontrastreich.
Viele „Anweisungen“ des Gerätes werden in Klartext und/oder eines grafischen Symbols oder gar Animation dargestellt. Die Helligkeit kann in 3 Stufen eingestellt werden.
Im gleißenden Sonnenlicht kann man den gemessenen Blutzuckerwert noch recht gut ablesen, da hier eine recht große Schrift verwendet wird.
Bei den Menus wird es jedoch aufgrund der deutlich kleineren Schriftart schwierig diese noch entziffern zu können.
Eine Frage die sich jeder Anwender wohl selber stellen muss ist ob er während eines Sonntagsausfluges im strahlenden Sonnenlicht in den Menus herumhangln muss, oder ob ein einfacher BZ-Test ausreicht.
Personen die diesbezüglich schon Kritik am Display des Accu-Chek Mobile geäußert haben, werden hier jedoch eher eine Verschlechterung sehen.
Zusammenfassend gefällt mir das Gerät recht gut und ich überlege mal wieder das Messgerät zu wechseln.
Jetzt kann man sich natürlich fragen, wie kommt ein Nutzer des Accu-Chek Nanos zum doch recht großen Accu-Chek Mobile.
Vergleiche ich die von mir verwendete Original-Tasche des Accu-Chek Nano inklusive des Messgerätes, der Steckhilfe und der riesigen Teststreifendose mit dem Accu-Chek Mobile, so ist das Mobile immerhin noch einiges schmaler. Nur die reinen Messgeräte gegenüber zu stellen wäre für mich wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Nun mag es ja Anwender geben die das Nano in der einen Hosentasche und das Döschen mit den Messstreifen in der anderen Hosentasche transportieren. Ok
Aber ansonsten? Mir gefällt das Konzept des „All-in-One-Gerätes“ und dass ich auch nicht immer aufpassen muss meine gebrauchen Messstreifen unterwegs zu verlieren.
Auch das Auftragen des Blutes und der geringeren Blutmenge finde ich klasse.
Lediglich das doch recht auffällige Transportgeräusch des Bandes in der Testkassette lässt mich noch ein wenig zweifeln.