Autor Thema: Gibt es stressbedingte Diabetes ?  (Gelesen 8630 mal)

Offline antidiabetika

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Re: Gibt es stressbedingte Diabetes ?
« Antwort #10 am: März 30, 2010, 17:31 »
Zitat
Körperlicher Streß beginnt immer dann, wenn der Körper über das Normalmaß hinaus belastet wird.


Das ist nicht ganz richtig. Stress beginnt, wenn eine Belastung stattfindet,
die ungewollt ist.

Offline Adrian

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Re: Gibt es stressbedingte Diabetes ?
« Antwort #11 am: März 30, 2010, 17:51 »
Das ist nicht ganz richtig. Stress beginnt, wenn eine Belastung stattfindet,
die ungewollt ist.

Ein sehr esoterischer Ansatz, aber naja...

Also: Für wen ungewollt?

Wenn ich jogge (das will Ich, ob mein Körper es will?), dann sollte mein Kreislauf schon stabil bleiben. Wenn der Körper keine passende reaktion zeigen würde, dann würde mein Puls nicht hochgehen, der Blutdruck für die Bewegung nicht ausreichend sein, mir würde schwarz vor Augen werden... Ist schon cool, dass mein Körper dann Stresshormone auskippt und ich weiterlaufen kann ;)


Cozmo mit Humalog 

Offline Joa

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Re: Gibt es stressbedingte Diabetes ?
« Antwort #12 am: März 30, 2010, 23:21 »
... Stress beginnt, wenn eine Belastung stattfindet, die ungewollt ist.

Ob gewollt oder ungewollt ist völlig egal, da es bei der Stressfrage um die Ausschüttung von Hormonen geht, die den Körper in Leistungsbereitschaft versetzen. In dosierter Abstimmung bis hin zur Höchstleistung.

Worauf es ankommt ist die Frage ob diese Leistung dann auch abgerufen wird. Oder ob die Leistungsgrenze letztlich merklich überschritten wird.

Im ersten, wie im letzten Fall finden die Stresshormone kein Ziel und veranstalten Unfug im System des Körpers.

Was sich auch bei Nichtdiabetikern z.B. durch vorübergehend überhöhte BZ-Werte bemerkbar machen kann.

Einen länger anhaltenden "Pseudodiabetes" wirst Du so aber sicher nicht erzielen, weil wohl auf solchem Stresslevel schon vorher der Kreislauf kollabiert, und Dich in eine Zwangspause schicken wird.

Bei entsprechender Vorschädigung ggf. auch in die ewige.

Bislang unerkannte Typ 2 Diabetiker in der Phase des Prä-Diabetes, oder Typ 1er mit einem sich langsam autoimmun entwickelnden Diabetes, wie auch der eine oder andere unerkannte Typ 3 Diabetiker werden allerdings auf längeranhaltendem und schon auf gemäßigterem Stressniveau in Gefahr laufen, zu längerfristig überhöhten Werten zu kommen. Diese mögen sich nach Ende der Stresszeit auch wieder ganz oder nahezu normalisieren können.

Das wäre dann so etwas ähnliches wie ein Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes). Auch da kommt es bei ansonsten unauffälligen Werten durch die kontrainsulinären (gegen die Insulinwirkung gerichteten) Schwangerschaftshormone dazu, dass eine schon geschwächte Leistungsfähigkeit der Betazellen offen zu Tage tritt.

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Joerg Moeller

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Re: Gibt es stressbedingte Diabetes ?
« Antwort #13 am: März 31, 2010, 10:07 »
Im ersten, wie im letzten Fall finden die Stresshormone kein Ziel und veranstalten Unfug im System des Körpers.

Was sich auch bei Nichtdiabetikern z.B. durch vorübergehend überhöhte BZ-Werte bemerkbar machen kann.

Das ist kein Unfug, das sind Nebenwirkungen, quasi Kollateralschäden.

Ist in etwa so als würde die Feuerwehr ein Auto demolieren das im Weg steht um einen Menschen aus einem brennenden Haus retten zu können. Wen interessiert dann bitte noch das Auto?

Umgesetzt auf die Streßhormone - was ist dir lieber: daß dein BZ nicht ansteigt oder daß deine Muskelzellen überleben?

So kann es aussehen, wenn ein Gewebe nicht ordentlich durchblutet wird:
http://www.konfliktfeld-pflege.de/dateien/grafik/pflege/dekubitus01.jpg

Das ist ein Extrembeispiel, aber glaub mir: einen Sauerstoffmangelschmerz möchtest du vermeiden. Frag mal die Leute (viele Diabetiker übrigens), die mit einer peripheren arteriellen Verschlußkrankheit (pAVK) leben müssen. Der Laie sagt "Schaufensterkrankheit", der Mediziner nennt es Claudicatio intermittens.
Die Leute müssen nach einer gewissen Wegstrecke (die mit dem Schweregrad zusammenhängt) stehenbleiben weil die Schmerzen unterträglich sind. Das ist ein O2-Mangel!

Viele Grüße,
Jörg
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