Ich meine, so etwas geht überhaupt nicht zuverlässig zu machen. Das intelligenteste Management kann immer nur Informationen liefern, aufgrund von denen man NUR eine Entscheidungshilfe bekommt, wenn man weiß, was da geschieht.
Nicht umsonst erstelle ich mit meinen Messdaten aufwendige Statistiken, nur um zu überprüfen, ob meine selbst zu erstellende Strategie mit den Zahlen überhaupt gemacht werden kann. Die schönste Rechnerei hätte keinen Sinn, wenn kein systematischer Verlauf vorliegt.
Auch ein Arzt kann die in aller Regel nicht sagen, was du genau tun musst, er kann nur im Rahmen seiner Erfahrungen weniger gefährliche Wege empfehlen und aufgrund von neuen Messdaten seine Empfehlungen relativieren. Die meisten (nicht alle) Ärzte/Diabetiker gehen dabei anfangs intuitiv vor. Ich versuche, aufgrund meiner Tagesprofile eine Systematik über einen begrenzten Zeitraum zu erkennen und dosiere dann in kleinen Schritten entsprechend anders um eine Bestätigung für meine Korrektur zu erhalten oder auch um die Korrektur zu verwerfen, wenn ich vorher bessere Ergebnisse hatte.
Einfach nach einer Liste irgend was zu spritzen wenn man irgend was essen will geht schon auch, ist aber meist nicht zielführend und von Fehlschlägen geprägt.
Da sieht man erst, was der Körper eines Gesunden so alles berechnet, nachmisst und korrigiert damit dann alles wieder passt.
In den 70ern hatte ich Arbeitskollegen, die meinten, mit einem Taschenrechner mit trigonometrischen Funktionen alle Dreiecke berechnen zu können. Das war damals in meinem Beruf sehr wichtig. Wer aber von Trigonometrie selbst keine Ahnung hatte, dem war mit so einem Rechner auch nicht geholfen. Und so sehe ich das mit jedem Diabetes-Management, egal ob selbst gebastelt, oder gekauft. Einfach nur Zahlen eintippen und dann einen kompletten und funktionierenden Spritzplan erhalten ist nicht möglich.