Autor Thema: Verhältnis Körpergewicht zu Insulin  (Gelesen 7559 mal)

Hinerk

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Re: Verhältnis Körpergewicht zu Insulin
« Antwort #20 am: September 06, 2016, 18:33 »
Moin Joa,

Deinem Vorschlag werde ich folgen.

"Bestimme die Quantität Deiner eigenen Insulinproduktion und addiere diese zum Gesamtinsulinverbrauch/24h."

Mein Bolus IE Bedarf je Kilo ist 0,28 um auf mindestens 1,0, laut Floh zu kommen müsste meine eigene Insulinproduktion bei 0,72 IE pro Kilo betragen.

Kann das so richtig sein?

Wenn nicht, bitte Korrektur Vorschlag.

MlG

Hinerk

Offline Joa

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Re: Verhältnis Körpergewicht zu Insulin
« Antwort #21 am: September 07, 2016, 00:31 »
Deinem Vorschlag werde ich folgen.
"Bestimme die Quantität Deiner eigenen Insulinproduktion und addiere diese zum Gesamtinsulinverbrauch/24h."

Mein Bolus IE Bedarf je Kilo ist 0,28 um auf mindestens 1,0, laut Floh zu kommen müsste meine eigene Insulinproduktion bei 0,72 IE pro Kilo betragen.
Weiß der Geier.  ::)

Bestimmen meinte hier, durch Laborwerte konkrete Anhaltspunkte zur Abschätzung der eigenen Insulinleistungskapazität zu erhalten.
Ein Marker kann dafür das C-Peptid sein, das bei der Aufspaltung des Proinsulins zu zwei Einzelmolen Insulin in den Betas frei wird.

Je nach dem, wo da bei Dir der Wert im Norm- oder Nicht-Normbereich landet, bekommst Du einen groben Anhaltspunkt, wieviel Leistung Deine Betas abgeben können, bzw. wo etwa bei Dir der Resistenzstatus angesiedelt ist.

Um das zu konkretisieren, kannst Du auch einen runden Fuffi investieren und mal Belastung checken lassen, wie hoch die Spiegel an intaktem Proinsulin im Blut liegen.

Das ist ein Marker für die Überforderung der Betazellen, die im Galeerensklavenmodus nicht mehr in der Lage sind, das unfertige Proinsulin aufzuspalten und dann dieses ungespalten ausgeben.

Proinsulin hat nur 10% der Insulinwirkung, wirkt aber auf die Fettzellen (Adipogenese) zu 100%.
Auch ist es gefäßschädigend und gilt als einer der Gründe, dass (zumindest früher) der Diabetes erst bei den Voruntersuchungen zur Bypass-OP auffallen mag.

Ansonsten finde ich Deine Bemühungen sehr bemüht, aber recht witzlos.
Hinsichtlich Deiner Insulinkalkulationen kannst Du doch einfach mit Deinen 0,28er Margen rechnen. Wenn sich was verändert, z.B. Bedarfssteigerung, dann passt Du die halt an.

Kontrollmarker, ob die Anpassung sinnvoll ist, oder ob die Basistherapierichtlinien stärker focussiert werden sollten, wäre wieder das intakte Proinsulin im Verhältnis dann zum C-Peptid.

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Hinerk

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Re: Verhältnis Körpergewicht zu Insulin
« Antwort #22 am: September 07, 2016, 05:51 »
Moin Joa,

Die Bemühungen meinen BZ Verlauf zu optimieren haben zu signifikanten Verbesserungen sowohl im nüchtern als auch im pp Bereich geführt.

Bisher hat noch niemand außer Dir mein Art als "witzlos" bezeichnet.

Aber, ich bin leider neben Deinen sehr fundierten Beiträgen gewohnt, dass am Ende irgend welche negativen Spitzen über mich eingefügt werden.

Vielleicht verfolgst Du Interessen die Dich dazu veranlassen die Ebene der Sachlichkeit zu verlassen.

MlG

Hinerk


Offline Kladie

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Re: Verhältnis Körpergewicht zu Insulin
« Antwort #23 am: September 07, 2016, 11:19 »
Hallo Hinerk,

um dich wieder etwas zu beruhigen: Was Joa schreibt hat Hand und Fuß und er hat ja auch das entsprechende Basic-Wissen. Allerdings meine ich, die c-peptid Bestimmung ist immer nur ein Augenblickswert, der sich je nach BZ Höhe verändert und deshalb nicht zu einer Gesamtinsulinmengenbestimmung für 24 Stunden taugt. Da denke ich wird deine Herangehensweise mit einem Zurückrechnen aus BZ Werten zweckmäßiger sein.

Es wurde vermutlich schon mal labortechnisch versucht zu untersuchen wieviel Insulin ein Mensch braucht und es ist dabei die beschriebene Menge von 0,5 - 1 IE/kg herausgekommen. Die Toleranz ist entsprechend der Probleme und der individuellen Unterschiede dabei recht hoch.
Wie du deine Gesamtinsulinmenge von 0,28 IE/kg ermittelt hast ohne deine Menge an Eigeninsulin zu kennen kann ich leider nicht beurteilen aber das wirst du sicher viel besser wissen als ich.

Ein Bolus-IE Bedarf ist übrigens völlig unabhängig vom Körpergewicht
Wir sollten aus der Vergangenheit lernen
und in der Zukunft alles ausprobieren.

Offline Joerg Moeller

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Re: Verhältnis Körpergewicht zu Insulin
« Antwort #24 am: September 07, 2016, 12:11 »
meine Frage bezieht sich auf den Text oben, dort werden keinerlei Zusammenhänge wie z. B. warum 0,5-1,0 ? Beschrieben.

Ich fürchte da wirst du dich dann mal mit ein paar Fachbüchern über Diabetologie auseinandersetzen müssen, ggf. auch ein bißchen mit Physiologie/Pathophysiologie.
Das sind statistische Durchschnittswerte, d.h. auch da gibt es Abweichungen. Meist aber eher nach unten, da Insulinmengen >1 IE/kgKG schon eher in Richtung 'Insulinresistenz' tendieren.

Du kannst dazu aber auch gern mal deinen Diabetologen befragen.

Viele Grüße,
Jörg
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Hinerk

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Re: Verhältnis Körpergewicht zu Insulin
« Antwort #25 am: September 07, 2016, 12:14 »
Moin Kladie,

Du hast recht, die Beträge von Joa sind auf Basis senes Wissens fundiert, nur er sollte sachlich bleiben.

Jetzt zu Deiner Frage.

Wie du deine Gesamtinsulinmenge von 0,28 IE/kg ermittelt hast ohne deine Menge an Eigeninsulin zu kennen kann ich leider nicht beurteilen aber das wirst du sicher viel besser wissen als ich.

Es ist eine einfache Rechnung, durchschnittliche fremd zugeführte IE pro Tag dividiert durch mein Körpergewicht.
So habe ich es verstanden.

MlG

Hinerk

Offline Joerg Moeller

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Re: Verhältnis Körpergewicht zu Insulin
« Antwort #26 am: September 07, 2016, 12:33 »
Du hast recht, die Beträge von Joa sind auf Basis senes Wissens fundiert, nur er sollte sachlich bleiben.

Oder du akzeptierst einfach, dass andere Menschen andere Meinungen haben.
Ein bißchen kritikfähig muss man schon sein, wenn man sich in einem Internetforum austauscht.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Kladie

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Re: Verhältnis Körpergewicht zu Insulin
« Antwort #27 am: September 07, 2016, 14:24 »
Zitat
orginal Hinerk:
Es ist eine einfache Rechnung, durchschnittliche fremd zugeführte IE pro Tag dividiert durch mein Körpergewicht.
So habe ich es verstanden.

Ein grundsätzlicher Fehler dabei ist den KH-Gehalt einer Speise (danach berechnst du ja deinen Bolus) vom Körpergewicht abhängig zu machen. Denn wenn du mehr essen würdest, müsstest du mehr spritzen und der Faktor würde sich ändern (ohne Gewichtsänderung). Andersherum: wenn du gar nichts ißt brauchst du auch nichts zu spritzen und hättest einen Faktor gegen null.

Deine 0.28 IE/kg beziehen sich demnach nicht auf den Gesamtinsulinbedarf sondern nur auf die zusätzliche Menge. Die zusätzliche Menge ist nur vom Essen abhängig. Du könntest also nur IE/KH ausrechnen.

Dein Gesamtbedarf wäre dann (so wie du rechnest) 0,78 - 1,28 IE/kg. Ob du damit was anfangen kannst musst du selbst entscheiden.
« Letzte Änderung: September 07, 2016, 14:48 von Kladie »
Wir sollten aus der Vergangenheit lernen
und in der Zukunft alles ausprobieren.

Hinerk

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Re: Verhältnis Körpergewicht zu Insulin
« Antwort #28 am: September 07, 2016, 15:25 »
Moin Jörg.

Ich erwarte sachliche die Inhalte betreffende Kritik, wenn einer in einem Forum das nicht beachtet, dann ist es nicht in Ordnung auch nicht bei wichtigen Mitgliedern selbst diese haben keinen Freibrief.

MlG

Hinerk

Offline Joa

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Re: Verhältnis Körpergewicht zu Insulin
« Antwort #29 am: September 07, 2016, 15:39 »
Moin Hinerk,
Ansonsten finde ich Deine Bemühungen sehr bemüht, aber recht witzlos.

Hinsichtlich Deiner Insulinkalkulationen kannst Du doch einfach mit Deinen 0,28er Margen rechnen. Wenn sich was verändert, z.B. Bedarfssteigerung, dann passt Du die halt an.
mitnichten war es meine Absicht, Deine Bemühungen um die Stoffwechselsteuerung allsamt als witzlos zu bezeichnen.

Als witzlos gemeint waren die Behüngen um die Kalkulation Deiner Gesamtinsulinmenge aus externem und internen Insulin.
Ich sehe nicht, dass Dir das irgendwo in der Alltagssteuerung irgendeine Anwendungsmöglichkeit bietet, die als Rechengröße in Kalkulationen einfließen könnte, abgesehen davon, dass auch nur eine Näherungsschätzung möglich sein wird.
So nach dem Motto sehr viel/viel/normaler Durchschnitt/gering.

Sinnvoll mögen solche Diskussionen sicherlich sein, um mehr Klarheit über Zusammenhänge zu bekommen und Input für weitere eigene Überlegungen auf erweiterter Basis zu erhalten.

Für sich gesehen, wirkt es dann aber schon hier oder da ein Stück weit kleinkariert und dann recht zweckfrei.  ;)
Da hatte ich ja auch schon mal im IC was angemerkt.

Gruß
Joa
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