Autor Thema: SEA nach welchen Kriterien.  (Gelesen 6699 mal)

Hinerk

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SEA nach welchen Kriterien.
« am: September 14, 2016, 19:49 »
Moin,

Welche Kriterien werden von Euch zur Bestimmung eines SEA oder ESA. herangezogen.


Wenn es geht, auch Beispiele.

MlG

Hinerk


Offline Joa

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Re: SEA nach welchen Kriterien.
« Antwort #1 am: September 14, 2016, 20:23 »
Da gibt es wohl nur ein Kriterium, den pp-Verlauf.

Gruß
Joa
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Hinerk

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Re: SEA nach welchen Kriterien.
« Antwort #2 am: September 14, 2016, 20:40 »
Moin Joa,

Was hältst Du von der BZ Ziel ist Differenz.

MlG

Hinerk

Offline Joa

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Re: SEA nach welchen Kriterien.
« Antwort #3 am: September 14, 2016, 21:07 »
der BZ Ziel ist Differenz.
Ich habe zwar keine Ahnung, was das Ziel von BZ-Differenz ist, aber wenn Du eine richtige Dosiskalkulation am Start hast, sollte der Endblutzucker nach einer Mahlzeit, also nach 3-6h wieder im Bereich des Ausgangswertes liegen.
Ist das der Fall, siehst Du am pp-Verlauf dazwischen, ob der SEA auch passend war.

Gruß
Joa
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Hinerk

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Re: SEA nach welchen Kriterie
« Antwort #4 am: September 14, 2016, 23:44 »
Moin Joa,

Mein Ziel BZ ist in der Regel ein vom DiaDoc empfohlener Wert dem ich erreichen soll.

Wenn der aktuelle BZ den ich vor de Mahlzeit gemessen habe gegenüber dem Zielwert abweicht, kann aus der Differenz ev. ein  SEA erforderlich werden.

MlG

Hinerk

Offline Gyuri

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Re: SEA nach welchen Kriterie
« Antwort #5 am: September 15, 2016, 07:22 »
(…)

Wenn der aktuelle BZ den ich vor de Mahlzeit gemessen habe gegenüber dem Zielwert abweicht, kann aus der Differenz ev. ein  SEA erforderlich werden.
(…)
So einfach ist es aber nun doch nicht, weil der Sinn eines SEA nicht unbedingt am BZ vor dem Essen auszumachen ist, sondern es darauf ankommt, was mit deinem BZ in den x Stunden danach passiert und ob du dort "deine Zielwerte" erreichen wirst.

Willst du auf der sicheren Seite sein, wäre es aber schon nützlich, vorher schon mal abzuklären, ob dein BZ nicht total in den Keller gerät, wenn du einen SEA von (soundsoviel) Minuten ausprobierst.
Dazu habe ich einfach mal
1.) gemessen
2.) gespritzt
3.) SEA eingehalten (immer mit Traubenzucker in Reichweite)
4.) noch mal gemessen um sicher zu gehen, dass ich nicht in ein Hypo fallen kann
5.) essen wie geplant

Erst dann, wenn ich weiß, dass mir der SEA keine Probleme bereitet, kann ich den pp-Verlauf beobachten um zu erfahren was ein mehr oder weniger großer SEA BEI MIR bewirkt.
Dabei habe ich zwei (oder drei)  "Stellschrauben" zur Verfügung:
- Mit dem SEA bringe ich zeitlich die Wirkkurve mit der Bedarfskurve möglichst in Einklang.
- Mit der Insulinmenge kann ich die Differenz der Höhenlage der beiden pp-Kurfen justieren.
(und jetzt drittens: )
- Bringe ich meine Verlaufskurve so nicht in die gewünschte Position, könnte ich mir überlegen, ob es nicht mit einem anderen Insulin mit einer geeigneteren (versprochenen) Wirkkurve besser klappen könnte.

Gruß vom Gyuri

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Hinerk

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Re: SEA nach welchen Kriterien.
« Antwort #6 am: September 15, 2016, 07:58 »
Moin Gyuri,

Deine Hinweise sind für eine sorgfältige Bestimmung des SEA sehr wichtig und alle isind gut beraten, wenn sie ihnen folgen.

Zitat Gyurii
- Bringe ich meine Verlaufskurve so nicht in die gewünschte Position, könnte ich mir überlegen, ob es nicht mit einem anderen Insulin mit einer geeigneteren (versprochenen) Wirkkurve besser klappen könnte.
Zitat Ende

Wer hat Infos über Mengen abhängigem Wirkkurven Verlauf.

MlG

Hinerk

Offline Gyuri

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Re: SEA nach welchen Kriterien.
« Antwort #7 am: September 15, 2016, 08:53 »
(…)
Wer hat Infos über Mengen abhängigem Wirkkurven Verlauf.

MlG

Hinerk
Die muss sich jeder für sich selbst erarbeiten.
Nur als Anhaltspunkte könnte man sich >> so was << anschauen. (schnelle Insuline)
Nachtrag:
Schon die Tatsache, dass man mit einem SEA erfolgreich sein kann, deutet darauf hin, dass diese Wirkkurven nicht das Maß aller Dinge sein können. Wie sonst lässt sich mit Humalog bei meinem Vater ein SEA von 90 Minuten erklären?

btw: (hat nix mit SEA zu tun)
oder >> das da << für langsame Insuline.
Gerade am Lantus mag man erkennen, dass das alles sehr theoretisch ist. Man müsste meinen, Lantus hätte einen geradlinigen Verlauf, was man mit einer (einfachen) linearen Gleichung in den Griff bekommen müsste. Bei mir wirkt Lantus aber anders und angeblich bei vielen anderen Diabetikern ebenfalls.
« Letzte Änderung: September 15, 2016, 09:17 von Gyuri »
Gruß vom Gyuri

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Offline Joa

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Re: SEA nach welchen Kriterie
« Antwort #8 am: September 15, 2016, 17:04 »
Mein Ziel BZ ist in der Regel ein vom DiaDoc empfohlener Wert den ich erreichen soll.

Wenn der aktuelle BZ den ich vor de Mahlzeit gemessen habe gegenüber dem Zielwert abweicht, kann aus der Differenz ev. ein  SEA erforderlich werden.
Da hast Du anscheinend aus der Erfahrung gesprochen?
Grundsätzlich auch richtig gedacht, jedoch nicht den eigentlichen Ursachenbackground im Focus benannt.

Der liegt nämlich nicht in der Höhe der Abweichung (Überschreitung) des BZ vom Zielwert, sondern in einer ggf. damit einhergehenden Resistenzsituation.
Eine reine BZ-Überschreitung auf Grund unzureichend durch Insulin gedeckten KH im Vorlauf, z.B. wegen Fehleinschätzung oder "sündigendem Zugriff" zur Haribo-Tüte,  sollte mit einer normalen C(arbohydrat)-Korrektur zum Essensbolus und bei gleichbleibendem SEA behebbar sein.

Sind Resistenzfaktoren im Spiel, hängt sich der Blutzucker oben gerne fest und schießt dann nach dem Essen nochmals höher.
Daher ist es durchaus sinnvoll, nach einer Korrektur, gerne auch schon mit dem Essensbolus dazu und am besten gesplittet, erst mal zu warten, bis der BZ sich signifikant in die Absenkung bewegt.

Eine klare Berechnung aus BZ-Differenz = SEA-Verlängerungsdauer, ist nicht möglich, da der Resistenzgrad nur schwerlich bestimmbar ist.
Eine Regelung für Dich wird sich da wohl aus Erfahrungswerten und mit Hilfe von BZ-Messungen näherungsweise ableiten lassen.

Zitat
Wer hat Infos über Mengen abhängigem Wirkkurven Verlauf.

Faustregel: Eine Verdreifachung der Dosis führt zu einer Verdoppelung der Wirkzeit.

Gruß
Joa
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Hinerk

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Re: SEA nach welchen Kriterien.
« Antwort #9 am: September 15, 2016, 18:23 »
 Moin Joa,

Für viele deine Ausführungen Habe ich nicht den erforderlichen Kenntnisstand um darauf zu antworten.

Ich möchte mich jetzt beschränken auf das Spritzen von Blutzuckerspitzen, in mehreren Versuchen habe ich morgens nach dem aufstehen auf meinen aktuellen Blutzuckerwert meinen Gupf addiert und entsprechend meiner Faktoren insuliert.
Es waren morgen Werte von 100-140 an den Test beteiligt, circa 3 Stunden habe ich mein Ziel wird von etwa 100 jeweils erreicht.
Der Wert von 140 war einer FPE reichen Mahlzeit am Vortag geschuldet

MlG

Hinerk

Ich bin meinem Bolusrechner dankbar.