Autor Thema: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?  (Gelesen 33518 mal)

Offline Floh

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #10 am: Januar 23, 2018, 11:50 »
[...]
bist Du Dir sicher, dass diese Schwankungen sich nicht mit der "normalen" Messunsicherheit des Messgeräts erklären lässt?

Das wäre möglich, ist aber vergleichsweise unwahrscheinlich. Gab bei der PCIM 2011 ein schönes Paper zu diesem Thema. Kurz zusammengefasst: Messabweichungen und Toleranzabweichungen gibt es natürlich. Diese haben typischerweise einen zulässigen Bereich, in dem Streuungen im Fertigungsprozess aufgefangen werden. Wer pessimistisch ist wirft den Herstellern gerne vor die eigene Produktion an den kostengünstigsten Bereich der zulässigen Abweichung heran zu fahren: Das ist denkbar, würde aber bedeuten, dass die tatsächliche Streuung viel kleiner ist als die zulässige Streuung, sonst gäbe es viel Ausschuss. In der tatsächlichen Fertigung von reproduzierbar gefertigten Dingen (vor allem Massenprodukten wie Teststreifen) ist die Streuung innerhalb einer Charge praktisch immer _deutlich_ niedriger als die zulässige Streuung. Das muss so sein, damit ein systematischer Verschleiß der Fertigungseinrichtung abgefangen werden kann.

Von einem Teststreifen zum nächsten ist daher die Abweichung in den allermeisten Fällen klein. Vor allem, wenn man aus dem selben Finger misst. Lässt sich aber leicht testen, und erfordert auch nur ein mal Stechen.

Offline Joerg Moeller

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #11 am: Januar 23, 2018, 11:55 »
ein Dawn Syndrom ist soweit mir bekannt eine Erscheinung welche fast nur in der Wachstumsphase Auftritt.

Nein, hat damit nichts zu tun. Wachstumshormon ist zwar auch ein heftiger Insulinantagonist, aber beim Dawn geht es um andere Hormone, die den Körper auf die nahende Wachphase vorbereiten.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Joerg Moeller

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #12 am: Januar 23, 2018, 11:57 »
Ich hab dazu übigens mal hier einen Artikel geschrieben: http://www.diabetesinfo.de/homepage/infos-und-news/dawn-oder-aufstehphaenomen.html

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Dirk B.

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #13 am: Januar 23, 2018, 14:53 »
Moin Tarabas, Moin Dirk,
was sagt den euer Diadoc zu den für mich ungewöhnlichen BZ Anstiegen bei Euch.

Die Frage stelle ich, weil ich die Begründung der unterschiedlichen BZ Anstiege morgens bei uns gerne wissen möchte.

Der Anstieg im Minuten Bereich, welche Umstände können einen so schnellen BZ Anstieg bewirken.

MlG

Hinerk

O-Ton "Ja komisch - nicht wahr!?" Meine Diatante ist doof!  Das denke ich mir wirklich nicht aus.
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Offline Gyuri

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #14 am: Januar 23, 2018, 15:37 »
"Diatanten" (und Diaonkel wohl auch  :zwinker: ) haben ein ganz großes Problem, wenn sie nicht das Verständnis aufbringen mit darstellenden Mitteln Abläufe grafisch zu erfassen.
Wir hatten auch mal so eine Tante, die sich meine Diagramme gar nicht ansah und nur meinte, mit Zahlenreihen besser arbeiten zu können. Wenn sie nur einen Zusammenhang wirklich erkannt hätte.  :nein:
Da gibts nur eines: So schnell wie möglich den Arzt/die Ärztin wechseln! :wech:
Gruß vom Gyuri

„Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen“
(Karl Valentin)

Hinerk

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #15 am: Januar 23, 2018, 21:45 »
Moin,
Wie ich bisher Dawn und getup betrachtet habe

Das Vorhandensein  eines  Dawn Ph.ist in der Regel (meist) alters abhängig (Wachstumsphase) und an feste Uhrzeiten    z. B. morgens 4-8 Uhr gebunden mit einem zu testenden BZ Anstieg.

Zusätzlich haben wir alle ob gesund oder Diabetiker egal welcher Typ auch immer den sogenannten morgendlichen aufsteh IE Bedarf  entstanden durch die Lageveränderung von schlafen( liegend) zum Aufrechten die dadurch verursachte Hormon Ausschüttung um die Gefäße auf die aufrechte Körperhaltung einzustellen bewirkt  den vorgenannten IE Bedarf um bei mir z. B. einen BZ Anstieg von ca. 30 auszugleichen.

Ein denkbares Beispiel, wenn der immer vorhandene Aufstehanstieg mit einem Dawn verbunden ist und der BZ Anstieg für den Dawn morgens  zwischen 4-8 Uhr mit 40 und der Aufstehwert mit 30 bestimmt wurde , dann müsste wenn um 6 Uhr aufgestanden wird, folgendes abgedeckt werden

für den Aufsteh Bedarf sind 30 und für den Dawn 20 (20 sind ja schon im BZ enthalten) weil der Anstieg  um 4 Uhr begann) dem aktuellem BZ hinzu zurechnen und der ermittelte Wert ist mit dem Zielwert in Beziehung zu bringen und die errechnete Differenz je nach Zeitfaktor zu insulieren.

MlG

Hinerk

Frage an Jörg, geht das Dawn Syndrom mit zunehmenden Alter in der Regel zurück, bzw. verschwindet es ev. vollständig?

Offline Dirk B.

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #16 am: Januar 23, 2018, 21:57 »
"Diatanten" (und Diaonkel wohl auch  :zwinker: ) haben ein ganz großes Problem, wenn sie nicht das Verständnis aufbringen mit darstellenden Mitteln Abläufe grafisch zu erfassen.
Wir hatten auch mal so eine Tante, die sich meine Diagramme gar nicht ansah und nur meinte, mit Zahlenreihen besser arbeiten zu können. Wenn sie nur einen Zusammenhang wirklich erkannt hätte.  :nein:
Da gibts nur eines: So schnell wie möglich den Arzt/die Ärztin wechseln! :wech:

ich nutze alle mir zur Verfügung stehenden Mittel. Mysugr, SiDiary, Bilink und ich messe, zumindest tageweise, engmaschig (Nüchtern, Präpr. - Postpr, zwischendurch und vor dem Schlafengehen. Mit Angabe der gefutterten BE und Bewegung und Medis) Mein Psychodok dem ich heute meine Daten zeigte würde mich in die Klinik zur Einstellung des BZ einweisen. Also nicht in die geschlossene (hoffe ich) sondern in die Diabetologie der Uniklinik.
Ich denke ich werde das Angebot wahrnehmen. Der Mann ist selbst DMT2.

Viele Grüße

Dirk
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Offline Tarabas

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #17 am: Januar 24, 2018, 00:25 »
Moin Tarabas, Moin Dirk,
was sagt den euer Diadoc zu den für mich ungewöhnlichen BZ Anstiegen bei Euch.



"Das ist ganz normal, daß morgens die Werte hochgehen, selbst bei Gesunden ..."  :kreisch:

Mein DiaDoc verweigert mir ja auch Fiasp, weil ich ja sooo schöne Kurven habe, Spitzen sind ganz normal und überhaupt Typ2er bekommen bei ihm niemals Fiasp.
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Offline Tarabas

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #18 am: Januar 24, 2018, 00:27 »
Hallo,


Ob ich das nun aber mache oder nicht, mit dem Aufstehen - durchaus auch ein Aufstehen in der Nacht für gewisse Gänge ... - steigt mein BZ schnell und erkennbar. Also zb von 93 auf 112 in 5min, 130 auf 154 in 5min.


bist Du Dir sicher, dass diese Schwankungen sich nicht mit der "normalen" Messunsicherheit des Messgeräts erklären lässt?

Ja bin ich. Zum einen, weil das ein Muster ist, das absolut zuverlässig wiederkehrt. Zum anderen, weil ich es exemplarisch auch schon blutig kontrolliert habe. Und auch weil - dank dem Anti-Dawn-Insulin - vorher die Kurve sogar leicht runter geht oder zumindestens gleich bleibt.
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Offline ferrato

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #19 am: Januar 24, 2018, 06:26 »
Hallo Tarabas,

war auch nur eine Möglichkeit.

Darf ich fragen, um welche Uhrzeit sich der Anstieg bemerkbar macht? Denn neben dem Down Syndrom wäre auch noch der Somogyi Effekt ein möglicher Erklärungsversuch, wenn die Uhrzeiten hierzu passen. Hast Du schon mal bei Dir Hypos nach Mitternacht bis 2 oder 3 Uhr gehabt? Eine Hypo in diesem Zeitrahmen der höchsten Insulinwirkung löst eine schnelle Gegenregulation aus. (Somogyi Effekt) Und während man früher davon ausging, dass dies immer zu sehr hohen Morgenwerten führen würde, weiß man heute, dass dies nicht zwangsläufig der Fall sein muss. Es scheint im Gegenteil sehr oft so zu sein, dass morgens gar keine, bzw. nur geringfügig erhöhte Werte festgestellt werden. Zumindest könnte das Deine beschriebenen Werte erklären, wenn die Uhrzeiten dazu passen.

Peter