Autor Thema: HbA1C 'Frust'  (Gelesen 3210 mal)

Offline Herbie

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HbA1C 'Frust'
« am: März 17, 2006, 01:03 »
Hi friends,

jetzt hab ich die letzten drei Monate täglich mindestens 6 mal gemessen, nichts beschönt und einen errechneten HbA1c von 6,0 erreicht und mich gefreut (kam von letzter Messung 6,9 im Oktober und für diesem Zeitraum errechneten von 6,6 - und damals war ich noch nicht so genau - also ganz schön knapp beisammen)
Hab also mit einem Wert von so 6,3 herum gerechnet und heute kam der Befund mit 6,7....  :patsch:
Wer kann mir ueber diesen Frust hinweghelfen  :gruebeln:

liebe Grüße aus Wien

Herbie

P.S. ich hatte seit ich Insulinsüchtiger bin (knapp ueber ein Jahr) ganz am Anfang zwei leichte Hypos und seither nie mehr. Ich pass auch sehr auf, dass ich nicht in diesen Bereich falle, denn ich möchte auch weiter mit gutem Gewissen Motorrad und Auto fahren  ::)

Offline Joerg Moeller

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Re: HbA1C 'Frust'
« Antwort #1 am: März 17, 2006, 03:40 »
Wer kann mir ueber diesen Frust hinweghelfen  :gruebeln:

 :trost:

Lass den Kopf nicht hängen. 6.7 ist auch schon ganz ordentlich und ich fürchte fast, ich müsste dich darum beneiden. (werd ich ja im Mai sehen...)
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Offline Alf

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Re: HbA1C 'Frust'
« Antwort #2 am: März 17, 2006, 07:43 »
Hi Herbert,

also da gibt es ja derart viele Einflußfaktoren die zu Abweichungen bei berechneten im Vergleich zu Laborwerten führen können aber hier mal nur ein paar Möglichkeiten (aber Du solltest schnellstens Deinen Frust hinter Dir lassen: 6,7% ist doch kein schlechter Wert, ganz im Gegenteil: In USA versuchen sie mit Kampagnen die Werte unter 8 zu kriegen...).

  • HbA1c-Werte können nie direkt miteinander verglichen werden, erst mit dem dazugehörenden Referenzbereich kann man Wert A mit Wert B vergleichen! Frag' also vielleicht mal bei Deinem Doc nach, ob sich die Labormethode verändert hat oder er den 1c bei einem anderen Labor hat ermitteln lassen?
  • Leider ist es für SiDiary nicht möglich direkt einen Referenzbereich anzugeben, wie das für eine Bestimmungsmethode in einem Labor möglich ist, denn der errechnete 1c ergibt sich ja nur aus z.B. 6 Messungen im Vergleich zu einer Laborbestimmung, die quasi eine Permanent-Betrachtung des BZ-Verlaufs ist! SiDiary versucht die Messpunkte möglichst gut zu interpolieren (und nicht nur linear) aber wenn man z.B. immer nur PostPrandial-Werte misst, weil man als Typ2 gut eingestellt ist und lediglich noch die Spitzen nach dem Essen kontrolliert, kann SiDiary nat. daraus nie mehr einen realistischen 1c errechnen, denn ausserhalb der Mahlzeiten wird der DMler die überwiegende Zeit viel niedriger gelegen haben, nur leider nie durch eine Messung punktuell bestätigt...genauso fliessen nat. die Messtoleranzen der BZ-Messgeräte in die Berechnung mit hinein. Erfahrungsgemäß liegen errechnete 1c-Werte, die ein plasma-kalibriertes Gerät verwenden (z.B. FSM oder OTU) näher an den Laborwerten als die mit Vollblutkalibrierten Geräten. Am besten einfach mal beim nächsten Arztbesuch gleichzeitig mit Deinem Gerät den BZ messen und dann das Laborergebnis mit Deinem gemessenen vergleichen (das Labor schickt normalerweise immer auch den ad hoc BZ mit)
  • Vergleichbarkeit der Zeiträume: Ein Laborwert bestimmt die Verzuckerung der roten Blutkörperchen, die sich etwa alle 6-8 Wochen erneuern. In dieser Zeitangabe steckt schon eine gewisse Schwammigkeit. Auch bei mir war es so, dass ich durch SiDiary meine Werte deutlich verbessert habe aber der Laborwert erst mit einer kleinen Verzögerung hinunterging ehe er sich schliesslich fast deckungsgleich auf den errechneten einpegelte...
  • Messgewohnheiten überprüfen. Wie zuvor im Beispiel erwähnt, Leute die immer nur PP messen, werden in aller Regel einen höheren 1c errechnet bekommen, d.h. in Deinem (umgekehrten) Fall könnte es also sein, dass in den Phasen, wo Du keinen BZ gemessen hast, zu hoch warst. Wenn Du den BZ z.B. vorm Frühstück misst, das nächste mal vorm Mittagessen: Wenn diese beiden Werte gut waren, könnte es trotzdem sein, dass aufgrund Deiner Frühstückkonstellation/Insulinwirkprofils/Spritz-Ess-Abstand die post-prandiale Spitze im BZ zu lange vorhält ehe sie aufgrund des Insulinwirkprofils dann doch letztlich wieder auf Deinen Zielwert absinkt und Du so direkt vorm Mittag eigentlich gar nicht direkt etwas mitbekämst. Also einfach auch mal den ein oder anderen PP-Wert nehmen (Zeitpunkt je nach Wirkdauer Deines Bolus-Insulins)

Das sind nur so ein paar Gedanken und es gibt nat. diverse weitere Einflussfaktoren. Ich denke mal, wenn Du noch das ein oder andere Quartal Tagebuchdaten und errechnete 1C-Werte gegenüberstellst (ich mache das immer, in dem ich die Differenz meines Laborwerts zum oberen Grenzwert bilde und das vom Labor und SiDiary vergleiche; für mein konkretes "Mess-System"=Gerät, Messverhalten usw. habe ich einen oberen Referenzbereich von ~6,4% festgelegt/ermittelt) wirst Du sicherlich eine Beziehung ableiten können, d.h. wenn der errechnete 1c 'runtergeht, dass in vergleichbarem Masse auch der Laborwert 'runtergeht usw. und das ist eigentlich das viel wichtigere bei dem errechneten 1c: Den Laborwert bekommst Du i.a.R. nur einmal im Quartal, die Berechnung läuft kontinuierlich durch, so dass Du viel schneller Tendenzen erkennen kannst (und ggf. gegensteuern - mir hat mein Handy neulich auch zum ersten mal seit langem den 1c in rot um die Ohren gehauen; ich hatte da 6,3% als Grenzwert eingestellt. Der Wert war lediglich für einen 2Wochen-Zeitraum, d.h. mein 3Monatswert liegt noch deutlich darunter aber er war für mich der Stoß ins Horn doch mal wieder ein wenig genauer hinzuschauen... :zwinker: ).

Und nochmal: Den Kopf nicht hängen lassen, 6.7% sind respektabel und sollten allenfalls Mut machen, in der gleichen Richtung weiterzumachen als den Kopf hängen zu lassen! :super:

Viele Grüße, Alf.
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Offline Woodmann

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Re: HbA1C 'Frust'
« Antwort #3 am: März 17, 2006, 08:22 »
GUTEN MORGEN ;HERBIE      wenn du Frust hast wegen 6,7 dann kann ich den leider nicht teilen! Bei so einem Wert musst Du ja eh schon Leben wie ein Gesundheitsapostel.............. Denk dran ,Du willst nicht nur überleben -Du willst auch leben. ALSO  KEIN GRUND ZUR SORGE !!!!!!!!!!!
MEIN WERT IST NACH 1 JAHR IMMER NOCH BEI 7,3  und ich bin froh- bei ca.1000 cal am Tag nur durch Schokolade u. Süssigkeiten!!??? :banane: :kratz: :mauer:
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Offline Archchancellor

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Re: HbA1C 'Frust'
« Antwort #4 am: März 17, 2006, 08:56 »
... 6,7% ist doch kein schlechter Wert, ganz im Gegenteil: In USA versuchen sie mit Kampagnen die Werte unter 8 zu kriegen...).
6,7: ich wäre froh wenn ich beim nächsten DOC-Besuch unter 7,5 bin.
Daher könnte ich in den USA gut leben.
Ansonsten hat Alf ja schon alles beschrieben.

Edit1:
Wenn ich die Antwort vom Waldmann lese muss ich doch mal nachfragen welcher WERT denn nun Ideal ist. Mir sagte man etwas von zwischen 7,5 und 6,8 (<== komisches deutsch)

Archchancellor, der hofft in diesem Jahr im 6er-Club (klein Anfangen) aufgenommen zu werden.
Konjunkturprognosen sind die erstoßenen Kinder der Wettervorhersage.
(Karl Garbe, dt. Satiriker u. Essayist, *1927)
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Schnurble

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Re: HbA1C 'Frust'
« Antwort #5 am: März 17, 2006, 09:11 »
Wenn ich die Antwort vom Waldmann lese muss ich doch mal nachfragen welcher WERT denn nun Ideal ist. Mir sagte man etwas von zwischen 7,5 und 6,8 (<== komisches deutsch)

Durch vieles Umziehen hatte ich auch schon viele Ärzte, und die haben immer alle <6,5 als oberstes HbA1c Ziel genannt. Habe ich bisher aber noch nie geschafft. Erst mit der Pumpe bin ich letztens auf 6,6 gekommen, und habe mich riesig darüber gefreut.

@Herbie: Noch vor einem halben Jahr hätte ich Dich um 6,7 sowas von beneidet, weil ich nie die 7 vor dem Komma wegbekam... Also ärger Dich nicht, dass ein Programm etwas niedrigeres errechnet hat, sondern freu Dich, dass Du Dich im Vergleich zum letzten Mal verbessert hast!

LG,
Anja

Offline Herbie

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Re: HbA1C 'Frust'
« Antwort #6 am: März 17, 2006, 12:10 »
Hi friends,

danke für den vielen und guten Zuspruch. Ich bin ja auch nicht verzweifelt, vor allem wenn ich bedenke, dass ich vor etwas mehr als einem Jahr fast zweistellig war (damals hatte ich aber mit meiner akuten Herzinsuffizienz wichtiger Probleme als meine BZ-Werte  ;D)
Mein Facharzt (der mich auch dankenswerterweise zur Pumpentherapie geführt hat, ist selbst 1er) meinte auch, dass die Laborwerte bis zu 0,5 variieren können und er den HbA1C auch nicht als Credo sondern als Trendwert sieht - und der Trend sei bestens und in Ordnung!
Es war halt nur das Gefühl wie bei einem Lottosechser, bei dem dann noch 1000 andere einen haben, und der Supergewinn auf 1000€ schrumpft :zwinker: - ist ja noch immer ein schöner Gewinn - ABER....

War halt nur überrascht, denn anfangs hab ich beim Messen sicher geschlampt, aber seit ich die Pumpe habe bin ich da wirklich sehr genau und verbrauch auch über 700 Streifen im Quartal (das ist das Limit bei meiner Kasse! - und das Limit bei meinen Fingern  :)

Nochmals danke für den prompten Zuspruch, habs brauchen können.

Liebe Grüße aus Wien

Herbie

Offline Gela

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Re: HbA1C 'Frust'
« Antwort #7 am: März 17, 2006, 12:15 »
Augenärzte vertreten  z.B. die Meinung, dass der optimale HbA1c für die Augen bei 6,2-7,2 liegt.
Näheres dazu unter: http://www.augentagesklinik.com/de/informationen/patienten/diabetes_und_auge.php

Alles Liebe
GelA

Offline Angela

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Re: HbA1C 'Frust'
« Antwort #8 am: März 17, 2006, 12:18 »
Herbie, ist ein Ansporn für dich, dich zu verbessern. Sie das mal so.
Du sagts dein Arzt ist auch Typ 1. Wo bist du in Behandlung? (Vielleicht hab ich dich das eh schon mal gefragt.  :nixweiss:)
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 :unschuldig: LGAngela :unschuldig: