N'Abend zusammen,
passend zu meinem Bericht über eine Versandapotheke, möchte ich euch aus aktuellem Anlass eine Erfahrung mit meiner (ehemaligen) Vor-Ort-Apotheke auch nicht vorenthalten.
Diese Apotheke liegt recht 'zentral' in einem Einkaufzentrum in meiner Stadt und lag quasi immer auf dem Weg wenn ich sowieso Besorgungen zu machen hatte. Daher war diese Apotheke auch meine erste Anlaufstelle als Diabetes bei mir diagnostiziert wurde und ich die ersten Rezepte einzulösen hatte. Parallel dazu war ich ja auch frisch mit meinem Steißbein-Abzess operiert, und da brauchte ich auch ein paar Medikamente.
So ergab es sich, dass ich von 4 Anläufen, 4 mal entweder Abends nochmal was Bestelltes abholen musste, oder mir die Sachen nach Hause geliefert wurden.
Vorrätig waren die Sachen nie (wir reden hier nicht von Insulin, sondern von Hilfsmitteln und Salben).
Bei meinem 4. Anlauf versicherte man mir dann, meine Teststreifen (Freestyle Lite), Lanzetten fürs Multiklix und Pen-Nadeln auf Lager zu legen.
Als ich dann zum 5. Besuch kam, erlebte ich eine Überraschung. Mein DiaDoc hatte mir an Messstreifen den restlichen Quartalsbedarf aufgeschrieben (waren noch 350Stk), Pen-Nadeln und Lanzetten.
Als erstes maßregelte mich der Herr in der Apotheke, wie denn mein Arzt 350 Messstreifen aufschreiben könne. Beim Freestyle gibt es die in 100 und in 50er Packungen und die müsse er ja nun stückeln, das wäre so nicht erlaubt. Normal dürfte er mir nur 300 geben. Aber er hätte sowieso nur 100 Stück vorrätig (immerhin, aber bedeutet dies etwa auf Lager legen??). Großherzig wie er aber war, lies er sich herab mir 350 Stück zu geben (Rest wurde nachgeliefert).
Bei den Pen-Nadeln beschwerte er sich wieder bei mir, warum mein Doc nicht dabei geschrieben hätte, welche Nadeln.
BD MicroFine+, 8mm, da gibt es doch nur eine? Nein, das wäre so als wenn man zum Reifenhändler ginge und für ein Auto Reifen haben möchte. Da muss schon der genaue Typ angegeben werden. Welches Insulin ich denn nehmen würde? Levemir und Apidra (dass ich die Bezeichnung meines Pens wissen könnte, hat er mir wohl nicht zugetraut).
Also drückte er mir auch einen Karton Pen-Nadeln und einen mit den Lanzetten in die Hand.
Als ich nun letztens von meinem DiaDoc wieder was verschrieben haben musste, äußerte er, dass er mir dann wieder 200 Pen-Nadeln wie beim letzten mal aufschreiben würde.
Als ich dann zu Hause war, ging mir dieser Satz nochmal durch den Kopf. Wieso "wieder 200 Stück", ich hatte doch nur 100 in meiner Vor-Ort-Apotheke bekommen.
Die Versandapo schickte mir auch wie bestellt 2 Kartons.
Als ich heute morgen zur Blutabnahme bei meinem DiaDoc war, habe ich nochmal nachgefragt, ob ich ihn da wirklich richtig verstanden hätte und er mir auch beim vorletzten mal schon 200 Pen-Nadeln aufgeschrieben hatte. Jepp, er schaute extra nochmal nach.
Also rief ich bei der Apotheke an und fragte mal höflich nach, wie denn soetwas sein könnte.
Eben rief mich der Angestellte der Apotheke zurück, der mich damals so beharrlich Abgewatscht hatte.
Ja, der Arzt hätte auch vermerken müssen, dass wirklich 200 Nadeln herausgegeben werden sollten. Nur die Angabe auf dem Rezept
"200 Stk. BD-Microfine+ 8mm" würden dafür nicht ausreichen. Ein Karton würde 100 Nadeln enthalten und wenn ein zweiter ausgegeben werden sollte, hätte das mein Arzt explizit vermerken müssen und die Zahl 200 ausschreiben und mit einem Ausrufezeichen versehen müssen (zweihundert!). Erst dann hätte er mir auch 2 Pakete Pen-Nadeln geben dürfen. Aber weil er ja ein so netter Mensch ist, würde er mir dann auch noch den fehlenden Karton nachliefern. Alerdings müsse er das dringend mit meinem Arzt klären dass sich sowas nicht wiederholt.
Ich war so perplex und überlegte wo denn die Kamera von "verstehen sie Spaß" sein mochte, dass ich gar nicht mehr weiter nachgefragt habe.
Ich habe dann meinen DiaDoc angerufen und konnte förmlich am Telefon merken wie ihm der Kamm angeschwollen ist. Ich glaube, der freut sich unheimlich auf den Anruf des Mitarbeiters der Apotheke.
Ich finde es auch eine absolute Unverschämtheit dass einem vom Arzt aufgeschriebene Medikamente oder Hilfsmittel kommentarlos nicht ausgehändigt werden.
Wenn die Apo nen Problem mit der Art und Weise hat wie mein Doc Rezepte ausstellt, dann soll sie das Bitteschön mit meinem Doc klären und nicht mich abwatschen und nur Teilmengen ausliefern.
Die Europa-Apotheke-Venlo hatte übrigens mit den gleichen Rezepten keinerlei Probleme. Da gab es nichteinmal eine Nachfrage...
Soviel zu den guten alten Vor-Ort-Apotheken....