also um meine Wenigkeit noch etwas näher bekannt zu machen muss ich sagen, für mich wäre eine solche technische Errungenschaft schonmal unsinnig weil ich war noch nie bewusstlos war, noch hätte ich je Glucagon gebraucht, (wahrscheinlich noch und zukünftig funktionierende Eigenproduktion) nach 20 Jahren Diabetes.
Um selbst den Knopf zu bedienen, erfordert es natürlich das rechtzeitige Bemerken der Notsituation.
Richtig. Und dieser Knopf löst dann eine Glukagoninjektion aus, die nach einer zeitlichen Verzögerung durch die subcutane Resorption desselben irgendwann mal in der Leber veranlasst, daß die Waage zwischen Glykogensynthese und Glykogenolyse zugunsten der Lyse ausfällt und die Leber Glukose freisetzt. Wenn man dafür aber keinen doppellumigen Schaluch verwendet wird die Glykogensynthese durch das Insulin im Schlauch noch verstärkt.
In der Zeit, bis dann die Glukose im Blut ist habe ich aber mindestens einen Liter Cola oder ein halbes Pfund Traubenzucker verdrückt.
Glukagon macht Sinne wenn man Bewußtlos ist oder zu werden droht. Ansonsten wäre das so als würde der Papierkorb in Brand stehen und man steigt über den Eimer voll Wasser hinweg, um die Feuerwehr zu rufen.
Sinn würde für Betroffene z.B. auch ein überforderter "Informierter", also jemadand, der weiss, dass es einen Notfallknopf an der Pumpe gibt, machen, der dann statt Angst vor einer Spritze zu bekommen, dem Betroffenen den "Notfallknopf" drückt und ihm dadurch zumindest hilft, wieder aus der Bewusstlosigkeit heraus zu kommen.
Denjenigen kann man aber auch genausogut darüber informieren, daß er im Notfall den Kath. rausziehen und die 112 anrufen soll.
Die Idee könnte helfen Szenarien mit Notarzt und Krankenhaus zu verhindern.
Ja leider. Es gäbe sicher genug "Schlauberger" die erstmal abwarten ob das Glukagon hilft, bevor sie 112 rufen. Dumm nur, wenn die Leber aufgrund anderer Ursachen dem Glukagon aber höchstens den Stinkefinger zeigt anstatt darauf wie erhofft zu reagieren.
Ob damit tatsächlich schlimmeres verhindert werden könnte, z.B. Autounfall, bleibt natürlich weiterhin fraglich. Im wahrscheinlich seltenen Einzelfall kann man sich sicher auch das vorstellen.
Wenn man im Fall der Fälle fit genug ist einen Knopf zu drücken, dann ist man auch fit genug auf den Standstreifen zu fahren. Das Dumme ist nur: in der Neuroglykopenie kann niemand sagen, wie fit er dann noch ist. Wir haben hier erst kürzlich von einem Fall gehört, bei dem eine Diabetikerin ihren Wagen mitten auf der Fahrspur der Autobahn gestoppt hat, weil sie eine Hypo hatte. Die hat vermutlich nur noch zusammengekriegt "Mit einer Hypo nicht fahren" - was sie dann auch gemacht hat. Die nachfolgenden Autos, die in den Unfall verwickelt wurden konnten das nicht wissen.
Um Anjas Bedenken etwas zu konkretisieren: wer eine dermaßen schlechte Hypowahrnehmung hat, daß er galubt im Auto eine Glukagonpumpe zu brauchen, der sollte im Sinne der Allgemeinheit seinen Führerschein besser abgeben!
Im übrigen glaube ich nicht, dass Dr. Lorenz die Idee "versickern" ließe, da auch Dr. Teupe sehr begeistert von der Idee war.
Was am Ende daraus wird, oder ob die Idee nicht ernst genommen wird, bleibt abzuwarten.
Die Umsetzung werden wir nicht mehr erleben. Allein schon die korrekte Mischung des Aqua dest. mit dem Trockenpulver wird eine komplett neue Entwicklung eines geeigneten Trockenpulvers bedingen. Ansonsten besteht die Gefahr daß man ein Pulverklümpchen einschwemmt und den Kath. verstopft.
Weiterhin wäre dazu ein Doppellumenschlauch nötig, der erst noch entwickelt und dann letztendlich ebezahlt werden muß. Die Pumpe muß zusätzlich zum Insulinreservoir auch noch eins für das Trockenpulver und eins für das Aqza dest. aufnehmen und einen Mechanismus zum Zusammenführen plus einem eigenen Motor.
Wenn man bedenkt daß vielen schon die Cozmo zu klobig ist halte ich die Marktchancen für eine solche Pumpe irgendwo im Promillebereich angesiedelt.
Und die Tatsache, daß oral aufgenommene Glucose um Längen schneller wirkt wird die Zulassungsbehörden auch nicht gerade dazu bringen, einer solchen Spielerei den Vorzug zu geben.
Die Idee als solche ist also vollkommen unbrauchbar!
Worum man sich eher kümmern sollte ist der Nährboden, auf dem diese Idee enstanden ist: Schlechte Hypowahrnehmung in Verbindung mit einer Hypoangst. DAS ist das eigentliche Problem und dafür gibt es auch jetzt schon Lösungen, ohne daß man erst mit einem 2-3 stelligen Millionenaufwand ein technisches Hilfsmittel entwickeln muß, um die Symptome zu bekämpfen.
Wenn da keiner mal genauer nachgehakt hat, dann hat sich bei dieser Idee wirklich keiner mit Ruhm bekleckert