Ich bin zwar nicht kirchlich, aber ne Meinung hab ich dazu auch.
die Pille sei mit Abtreibung gleich zu setzen
Ging es dem Grundkonzept der Kirchen nicht immer um das Wohl der Menschen, seiner Seele und allem was man der göttlichen Schöpfung zuordnen kann? Dabei hat Gott ganz bewußt den Wesen ein eigenes Bewußtsein, Verstand und die Fähigkeit sich die Welt "hinzubiegen" gegeben.
Der verantwortungsvolle Umgang damit wurde dem Menschen vereinfacht, in dem man die Dinge in Gut und Böse einteilte. Die Diskussion darüber was gut und was böse ist wird dabei aber sehr kontrovers geführt und ist selbst in vielen Stellen der Bibel reine Interpretationssache. Da erinner ich nur mal an Luther der heute "vor ein paar Tagen" seine Thesen in Wittenberg ans Kirchentor nagelte.
Es kann daher nicht sein, dass es "Böse" sein soll wenn man die Entstehung von Leben durch die Pille verhindert. Biologisch gesehen macht der Mann dies jeden Tag wenn er auf Toilette geht und alle ungenutzten Spermien mit dem Wasserlassen "entsorgt" werden. Hat er hier nicht auch die Entstehung von Leben verhindert?
Wie kann es sein, dass der eine Eingriff in die Schöpfung Böse sein soll, wenn wir das aber tausendfach jeden Tag tun um unseren Teller mit Fleisch zu füllen, dann ist es das nicht?
Auch unter einem anderen Gesichtspunkt würde ich die Pille auch für Gläubige Menschen als unproblematisch einstufen. Wenn man nämlich sagt man verhindert Leben, dann sollte man erst mal klären was Leben ist. Chemiker sprechen schon ab ein paar Molekülverbindungen von Leben. Biologen betrachten alles was sich selbst reproduziert als Leben. (Ist dann ein Computervirus auch Leben und Virenscanner antichristlich?). Philosophen betrachten Leben da als Leben wo etwas sich selbst bewußt ist.
Daher muss jeder für sich selbst entscheiden wo er diese Grenze zieht. Für mich persönlich ist es dort wo eine befruchtete Eizelle vorhanden ist. Alles was vorher ist, sind für mich die Bausteine zum Leben aber nicht Leben im eigentlichen Sinn.