Moinmoin,
1. Das Gazellen-Bild von Prof. Howorka passt zwar verführerisch nahtlos in die vom Lifestyle-Diabetes gekennzeichnete Veröffentlichkeitslage, beschreibt aber in der Sache Atkins pur und damit den Kern der Ernährungszusammensetzung, mit der weltweit und sogar häufig stationär kontrolliert und erwiesen sehr zuverlässig Abnehmerfolge erzielt werden, auch bei Diabetikern und vor allem Typ2. Es könnte mithin in der Sache überhaupt nicht danebener sein. Auch wenn es eine Professorin träfe, aber Anjas Attribut *schwachsinnig* wäre kaum irgendwo angebrachter :-(
2. Alles Fett, das wir in Pölsterchen und Röllchen mit uns rum tragen, hat unser Organismus aus Energie angelegt, die wir uns über das jeweils gerade benötigte Maß hinaus einverleibt haben. Das ist ebenso wenig krank, wie in Zeiten, in denen keine einfacher nutzbare von außen zugeführt wird, die Nutzung dieser gespeicherten Energie via Lipolyse/Ketone.
Dabei können nur dann zu viele Ketone zu einer Ketoazidose führen, wenn ein grober Therapiefehler gemacht wird und damit die ausreichende Insulinversorgung unterbleibt.
3. Stärke ist Energie pur, und was übergewichtige Diabetiker schon mit ihnren zu vielen Kilos im Überfluss gespeichert haben, ist Energie. Gerade deswegen haben die Milchmädchen vor etwa 30 Jahren die Nahrungsbestandteile schlicht nach Energiegehalt pro Gramm miteinander verglichen und messerscharf geschlossen, dass man weniger zunehmen kann, wenn man von den Gramms mit dem wenigsten Energiegehalt jeweils am meisten isst.
Dabei dürfen wir den Milchmädchen zugute halten, dass damals noch niemand eine Ahnung von möglichen Schäden durch zu hohen Blutzucker und das Auslösen völlig kontraproduktiver Prozesse infolge übermäßigen Insulinumsatzes haben konnte. - Diese Ahnungslosigkeit kann heute niemand mehr für sich in Anspruch nehmen.
4. Ausdrücklich: Dies ist kein Aufruf zu Low-Carb oder gar No-Carb. Hiermit will ich lediglich in der Sache möglichst nachvollziehbar darlegen, warum nach meiner Überzeugung jeder von uns frei von irgendwelchen pyramidalen Empfehlungen ist, die Verteilung der Nahrungsanteile in seinem alltäglichen Futterbudget nach seinen Stoffwechsel- und Therapiemöglichkeiten, seiner Waage und nicht zuletzt seinem Geschmack selbst zu wählen.
Besonders interessant finde ich übrigens, dass wir bei Gemüsen, Salaten & Co. mit wenig Stärke häufig sehr viel mehr an Mineralien und Spurenelementen und Vitaminen und sonstigen Pflanzlichen Inhaltsstoffen finden, als in Kartoffeln und Nudeln und Reis und Vollkornbrot :-)
Bisdann, Jürgen
@Babsi: heute hatte ich auf 10 IE Apidra zum ersten und zum zweiten Frühstück je 1 kleines Vollkorn/Körnerbrötchen und dann 2 Stunden Gärtnern. Zum Mittag hab ich 4 große Zwiebeln und 600g durchwachsenen Speck gebraten, ein Pfund grüne Erbsen gekocht und das ganze zu einer für meinen Geschmack leckeren und super sättigenden Erbsensuppe zusammen gegeben. Das übriggebliebene Drittel werde ich morgen mit ein paar Möhren zu 2 guten Mittagsportionen auffüllen :-)